(K)Eine Glotze für Xatar
Manchmal ist Unwissenheit ja aber durchaus ein Segen. Was könnte man sich nicht alles ersparen, wenn man sich nur tief genug unter einem Stein einigelt? Xatar zum Beispiel. der macht sich, wie er Kurt Krömer in dessen "Feelings"-Podcast steckte, gar keine Sorgen über die starke AfD, und Nazis hält er für ein ostdeutsches Ding: "Ich krieg', ehrlich gesagt, nicht so viel mit, Politik und so." Immer öfter wünsch' ich mir das auch. Wie macht der Mann das nur?
"Normal ARD, ZDF, das hab' ich gar nicht, auf meinem Fernseher", sagt er, und nachdem Krömer ihm dann lang und breit erklärt, wie so ein TV-Gerät funktioniert: "Ohne Scheiß, ich kuck' echt kein Fernsehen." Zeitung liest er auch nicht, obwohl er "aus einem politischen Haushalt" komme. "Irgendwann hab' ich gemerkt, dass das ein Zyklus ist, alles. Alles passiert immer wieder, immer wieder, immer wieder, und immer ist es der gleiche Ausgang. Und irgendwann hab' ich gesagt: Komm, scheiß drauf."
Krömer bot irgendwann an, Xatar einen Fernseher zu kaufen. Später im Gesprächsverlauf, als es um die Prozentzahlen der Stimmen ging, die Rechtsradikale inzwischen einfahren, Xatar dem mit einem "Eeecht?" begegnete, garniert mit der Frage, ob die AfD "wirklich so schlimm" sei, "wie die NPD damals", "ist das überhaupt möglich, dass das so gefährlich wird, wir haben ja 'ne Verfassung", legte Krömer nach: "Ich kauf' dir zwei Fernseher ... und ick' zahl' dir GEZ, noch. Dann haste Phoenix noch mit drin."
Jesses, Jesses. Einerseits frage ich mich, ob Xatar wirklich so unbeleckt vom aktuellen Geschehen durchs Land schreitet, oder ob er da irgendeine komische Show abgezogen hat. Falls ersteres: Sollte man so jemanden dann wirklich mit der hässlichen Realität konfrontieren? Oder sollte man nicht viel mehr alles dransetzen, sich selbst auch so eine heile kleine Seifenblasenwelt zu bauen, irgendwie?
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