Seite 10 von 20

Unwürdig

Wesentlich akuter blamierte sich dieser Tage noch Sido: Der hat in Berlin (wieder einmal) ein Weihnachtskonzert gegeben. So weit, so harmlos. Irgendwann zwischendrin holt ein offensichtlich mindestens sturzbesoffener Sido ein kleines Mädchen auf die Bühne und bittet sie, mit ihm einen Song zu singen. Sie hört sich nicht, ist zwölf, steht wahrscheinlich das erste Mal auf einer Bühne und singt falsch. Sido macht sich daraufhin über sie lustig.

Ich weiß nicht genau, warum mich das so ins Mark trifft, immerhin besprechen wir hier in Regelmäßigkeit Leute, die vom Morden und Plündern sprechen. Dass Sido live im Fernsehen ein besoffener Assi ist, das sollte mich nicht schocken. Aber es ist halt doch einfach die Sorte Verhalten, die extrem tief blicken lässt. Wenn du ein kleines Mädchen auf einer Bühne nicht halbwegs okay behandeln kannst, wen kannst du dann okay behandeln? Ekelhaft. Was für ein Keck.

Seite 10 von 20

Weiterlesen

Doubletime Sido macht sich zum Aal

Auf der Bühne besoffen kleine Mädchen mobben: Kann man machen, lässt halt tief blicken. Shoki kriegt die Feminismuslizenz entzogen. Shirin? Ohje.

7 Kommentare mit 9 Antworten

  • Vor einem Monat

    Arme Wurst, dieser Besoffski. Und doch, ich glaube schon, dass das schocken sollte, wenn er so auftritt, weil alle zuschauen und keiner etwas unternimmt. Der Typ ist gleichzeitig Täter und Opfer seiner selbst, kriegt aber doch immer wieder solche Auftritte. Der braucht Hilfe und keine öffentliche Plattform. Am Ende ist's dann wie so häufig: Alle haben's gewusst, keiner hat etwas getan. Trotzdem wird man sich dann selbstvergewissernd auf die Schulter klopfen und höchste moralische Instanz spielen.

  • Vor einem Monat

    Ich denke, Sido hat ausschließlich mit sich selbst gesprochen und das Mädchen gar nicht wirklich als Essenz erkannt. Er hat seinem jungen Ego gesagt, was er über es denkt und befindet sich zur Zeit wohl in einem verlagerten Trauerprozess, der etwas skurille Dimensionen annimmt. Wichtig wäre gewesen, sich psychologisch zu demaskieren und auf gute Freunde zu hören, bevor man die Bühne betritt. Das hat er leider versäumt und eine Unschuldige mit reingezogen. Jetzt steht Sido mal wieder am Anfang bzw. am Ende.

    • Vor einem Monat

      ... zudem befürchte ich, er nutzt die strukturelle Männlichkeit für sich in diesem Moment und ist leider nicht informiert über diverse Beratungsangebote, wie z.B. Hotlines, Gesprächstermine, Gruppensitzungen, Gartenprojekte oder Ich-Problem-AG's...

  • Vor einem Monat

    Das letzte Sido-Album und die dazugehörige Review sind nicht ganz so gut gealtert, hm?

    • Vor einem Monat

      Man sollte grundsätzlich niemandem vertrauen, der in der Öffentlichkeit heraumposaunt, dass er Therapie gemacht habe. Meistens haben diese Leute nur das gesagt, was der Therapeut hören wollte und am Ende nichts dazugelernt. Leute, die sich ändern wollen, werden anders und man merkt es irgendwann. Zumindest aus meiner Erfahrung heraus.

    • Vor einem Monat

      Naja, ich glaub schon, dass Leute wie Degenhardt / Vandalismus, Sierra Kidd und Private Paul ihre Musik als Teil der Therapie nutzen. Aber die sind natürlich ein ganz anderer Typ Rapper als Sido. "Paul" ist offenbar entstanden, weil Mental Health seinerzeit gerade ein Trendthema war und kommerziellen Erfolg (inklusive einer 4/5 bei laut.de) gebracht hat.