Feels bad man
Zueinander gefunden haben derweil Chloe und Chris Brown, um ein Duett einzusingen, nur bin ich darüber deutlich weniger glücklich. Vielleicht war mir Browns Musik schon immer viel zu egal, um 2023 noch sein Alleinstellungsmerkmal zu erkennen, aber ich verstehe einfach nicht, wieso gerade Frauen diesem Mann wieder und wieder eine Plattform und damit die Möglichkeit geben, sich zurück ins kollektive Gedächtnis des Mainstreams zu wuseln. Wo ihnen doch mittlerweile eine ganze Riege anderer, meiner Meinung nach auch talentierterer männlicher R'n'B-Stimmen zur Auswahl steht.
Ich weiß nicht, ob die alle etwas wissen, das wir nicht wissen, aber auch 2023 zeichnen die Anklagen gegen Chris Brown ein klares Bild. Da kann der Mann so oft er will darauf plädieren, sich geändert zu haben, seine fortwährenden Ausfälle sprechen eine andere Sprache. Ganz davon abgesehen, dass jemand, der eine wehrlose Frau fast tot schlägt, keine zweite Chance verdient haben sollte.
Wieso man sich diese Kontroverse freiwillig ins Haus holt, bleibt mir auch abseits der moralischen Fragen, die damit einhergehen, ein absolutes Rätsel. Wenn man sich die Resonanz auf dieses Feature in Chloes Fanbase anschaut, dann fällt sie nahezu einstimmig negativ aus. Klar, den Klickzahlen tut das keinen Abbruch, ihrem Ansehen jedoch möglicherweise schon.
Auch ganz davon abgesehen, könnte gesamte Roll-Out ihres Debüt-Albums kaum holpriger verlaufen. Nachdem sie 2021 und 2022 einen starken Track nach dem anderen droppte, drückte sie Anfang dieses Jahres scheinbar auf die Reset-Taste und legte mit der ersten offiziellen Single für das Album den langweiligsten Cookie-Cutter-R'n'B vor, den man sich nur vorstellen kann. Es kommt einem wirklich so vor, als habe ihr Label ihr die kreativen Flügel gestutzt und sämtliches Charisma und allen Swagger aus ihrer Musik verbannt. Was unglaublich schade ist. Dass das Potenzial für ein großartiges R'n'B-Album in Chloe steckt, steht außer Frage.
Aber wer weiß? Vielleicht hebt sie sich ja auch das beste Material für die Deep Cuts auf. Am 31. März erscheint "In Pieces", dann wissen wir mehr.
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