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Keine Bühne dem Sexismus

Hin und wieder sickert aber doch ein wenig Problembewusstsein durch: Der belgische Fußballverband hat den Song, den er eigentlich als seine offizielle Hymne für die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland auserkoren hatte, zurückgezogen. Dass die Wahl zuvor auf "Humains" von Damso gefallen war, hatte Frauenrechtler und (vermutlich mit ungleich größerem Effekt) Geldgeber auf die Palmen getrieben. Der Rapper mit kongolesischen Wurzeln lege in seinen Texten "gegenüber Frauen Verachtung, Missbrauchs- und Gewaltphantasien" an den Tag, in einem Ausmaß, das, offen gesagt, erstaunlich ist", schreibt der belgische Frauenrat in einem offenen Brief an die Sponsoren, darunter Adidas und Coca-Cola.

Damso steht bei Universal unter Vertrag. Dass sich das Label bezüglich der Vorwürfe gegenüber der BBC nicht äußern wollte, überrascht mich irgendwie gar nicht. Ein Sprecher des Fußballbundes dagegen erklärte, wie die Entscheidung für Damso zustande kam - und warum sie revidiert wurde:

"Wir hielten ihn aus mehreren Gründen für eine gute Wahl: Er ist ein junger Mann mit einem migrantischen Hintergrund, das spricht viele junge Menschen an. Das bedeutet aber nicht, dass du Frauen beleidigen kannst und dafür noch auf ein Podest gestellt wirst. Ich habe selbst zwei Jungs, die das Nationalteam lieben. Mir würde nicht gefallen, wenn sie solche Texte feiern, weil sie irgendwie mit der Mannschaft verknüpft sind. Ich denke nicht, dass man dieser Art von Texten eine solche Plattform bieten sollte." Hätte man sich vielleicht ein bisschen früher überlegen können, aber: besser spät als nie.

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