Alles Fotzen außer Mama
Nur wegen form hab' ich mir des Bass Sultans Ergüsse jetzt noch einmal angehört und weiß gar nicht mehr, zum wievielten Mal ich mich frage: Haben Jungs wie Hengzt eigentlich keine Mama? Falls doch: Was haben die ihren Söhnen beigebogen, über den Umgang mit Frauen, und darüber, wie man mit ihnen und über sie spricht? Viel kanns nicht gewesen sein, oder es hat gar nicht gefruchtet.
Shindys "Der Schöne und die Beats", gerade erst hab' ich es lesen müssen, war auch so ein Fall: Auf zweihundertzwanzig Seiten breitet Bushidos Schützling da sein irre langweiliges kurzes Leben aus, und die einzigen Frauen, die er nicht "Olle", "Fotze" oder "Emanze" schimpft, sind seine Mutter, seine Oma und die in einem Nebensatz erwähnte Gattin seines Mentors.
Das scheint aber keinen zu stören. In Interviews zumindest spricht das niemand an. Da plauschen selbst die, die eigentlich einmal angetreten sind, um alles anders und besser zu machen, strikt promofahrplangemäß über Hotel- und Klamottenpreise und schmieren auch sonst artig Honig um bärtige Mäuler:
"Shindy ist mittlerweile ein Megastar. Einer, der den Kids beinahe wöchentlich einen neuen Dresscode in den Instagram-Stream diktiert. Einer, bei dem schon vor der Veröffentlichung klar ist, dass er in der ersten Woche Gold gehen wird und bei dem auch eine Platinauszeichnung nicht ausgeschlossen scheint. Einer, der es sich leisten kann, nicht mehr Instant-Rührei im ibis-Hotel zu schnabulieren, sondern sich für eine Albumproduktion im Waldorf-Astoria einmietet, am Abend bei Nobuyuki Matsuhisa diniert und anschließend einen Haider-Ackermann-Oversized-Loopback-Sweater ohne Aufdruck nach dem anderen bestellt."
Naja. Aber wer Bushido keine einzige kritische Frage stellt, muss auch nicht bei seinem Sidekick damit anfangen. Insofern: nur konsequent, ALL GOOD!
Noch keine Kommentare