Damn, it feels good ...
Zu dem Bruchteil an (huuuuh!) Gangsterrappern, bei denen der Fokus weniger auf dem Rapper als auf dem Gangster liegt, darf sich offiziell MaBoss zählen. Kein Wunder, dass ich von dem Mann in Rap-Zusammenhängen bisher wenig gehört habe. So spektakulär kommt mir das wirklich nicht vor.
Weit stärker beeindruckt da die Aktion, derentwegen ein Gericht MaBoss diese Woche zu einer neunmonatigen Haftstrafe verurteilte. Im vergangenen Juli nahm die Polizei den rappenden Ganoven, der wegen Nötigung und Diebstahls gesucht wurde, fest. Damit wäre der für die Ordnungsmacht ruhmreiche Teil der Aktion auch schon abgehakt.
Die Beamten ließen MaBoss, der bereits in Handschellen auf der Rückbank des Streifenwagens saß, nicht nur entkommen, sondern sich auch noch ihr Gefährt stibitzen. Die Schlüssel hatten sie praktischerweise stecken-, dem Motor laufenlassen. MaBoss gab Vollgas entschwand in der Bullenschaukel. Ein Beamter schoss noch auf die Reifen, traf aber nicht. Ganz schön gefährliches Pflaster, dieses ... Hannover.
Praktisch, dass sie MaBoss aus einem Taxi heraus verhaften wollten. Das stand noch herum, weshalb die unverhofft unmotorisierten Polizisten es gleich nutzten, um die Verfolgung aufzunehmen. Um den 24-jährigen Flüchtigen hernach in der Wohnung eines Bekannten ein zweites Mal festzunehmen, trat ein Sondereinsatzkommando auf den Plan, das dort erst einmal per Elektroschocker einen Hund aus dem Weg räumen musste. Ich sags ja: Gefährliches Pflaster!
Für Polizeiautoklau gab es diese Woche, wie erwähnt, neun Monate Haft. Dazu kommen weitere 23 Monate für räuberische Erpresung. Die Strafen wurden - warum auch immer - zur Bewährung ausgesetzt. Nachdem er seine Tauglichkeit als Gangster bewiesen hat, muss MaBoss jetzt doch wieder rappen. Schade, eigentlich.
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