Joostice für die Niederlande
Wenn wir gerade schon beim Thema ESC sind, will ich auch noch ein kurzes Update zu der Situation rund um Joost einstreuen. Nach Angaben der schwedischen Polizei droht dem Niederländer Rapper und Sänger nun eine Anklage wegen widerrechtlicher Drohung. In Schweden endet diese Anklage oftmals mit einem Bußgeld.
Was jedoch konkret hinter dieser Drohung oder überhaupt dem "Vorfall" steckt, der zu Joosts Disqualifikation führte, ist nach wie vor nicht offensichtlich. Weder die EBU noch die schwedische Polizei veröffentlichten diesbezüglich weitere Informationen. Die konkreteste Schilderung stammt bislang vom niederländischen TV-Sender Avrotos, der schon am Tag des ESC ein Statement veröffentlichte, das den Ausschluß Joosts als unverhältnismäßig bezeichnete.
Ihrem Statement zufolge sei Joost nach seinem Auftritt im Halbfinale entgegen einer zuvor getroffenen Abmachung von einer Mitarbeiterin gefilmt worden. Als diese nach mehrmaliger Aufforderung davon nicht abließ, soll Joost eine drohende Geste in ihre Richtung gemacht haben. Körperlichen Schaden habe er ihr nicht zugefügt. Danach habe er sich auch bei der betreffenden Person entschuldigt und gegenüber der EBU auch eine öffentliche Entschuldigung angeboten, die wiederum abgelehnt wurde. Der ganze Vorfall habe auch entgegen vieler Spekulationen absolut nichts mit der israelischen Partizipation am Wettbewerb zu tun. Letzteres bestätigte ebenfalls die EBU.
Um sich ein endgültiges Bild zu machen, muss man noch das Statement der schwedischen Polizei abwarten, aber Stand jetzt wirkt diese Disqualifikation, wohlgemerkt die erste in der Historie des Wettbewerbs, etwas überzogen, wenn man bedenkt, das in vergangenen Jahrgängen schon verurteilte Sexualstraftäter auftreten durften, ( z.B. Omar Nabar 2017), oder in diesem Jahr die Delegationen anderer Länder ebenfalls durch verbale Ausfälle gegenüber den Kandidat*innen auffielen, allerdings keine Konsequenzen zu befürchten haben.
2 Kommentare
Es ist doch vollkommen nachvollziehbar, dass, wenn Einer sich in einer ohnehin angespannten Sicherheitslage daneben benimmt, gehen muss. Die können ja nicht das Risiko eingehen, dass der Typ wieder auszuckt, er war ja vorher schon wie so ein Schulbully unterwegs gg. Eden Golan.
Hoffentlich kommt da bald ein Disstrack. "Meet the EBU" oder so.