Doubletime: Von Eminem im Laden belästigt

Alle Achtung!

Große Erwartungen setzte ich hingegen in das lang geteaste nächste Kapitel von Doja Cats Karriere. Vor allem nachdem sie auf Twitter ihre alten Alben als "Müll" abtat und ankündigte, künftig deutlich mehr rappen zu wollen. Tatsächlich wird ihre Comeback-Single "Attention" dieser selbst auferlegten hohen Messlatte fast durchgängig gerecht.

Die Trip Hop-Einflüsse in der Hook musste ich mir erst ein wenig warmhören, ich bin aber mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass dieser Sound Doja ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Auch die Verses, in denen man sie tatsächlich so straight forward rappen hört wie vielleicht noch nie zuvor in ihrer Karriere, gefallen mir außerordentlich gut. Man merkt, dass das hier etwas ist, hinter dem Doja artistisch zu einhundert Prozent steht. Auch lyrisch: Selten gab sie sich in ihren Texten so persönlich und konfrontativ gegenüber der Industrie.

Ich meine, welcher Star von ihrem Kaliber veröffentlicht heutzutage noch einen fast fünfminütigen Song als Lead-Single für ein Album? Allein dafür gebührt ihr Respekt. Es bleibt zu hoffen, dass sie diese Schiene auch auf Albumlänge weiterfährt. Dann könnte uns mit ihrer nächsten LP dieses Jahr ein echtes Highlight ins Haus stehen.