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Und die Frauen?

Bei all dem Gezetere sollte man, wie ein guter Artikel in der JUICE hinwies, nicht vergessen, dass es eigentlich zuerst einmal um die Frauen gehen sollte. Zum Beispiel könnte man einer der Aktivistinnen eine Bühne geben und zeigen, was sie eigentlich getan hat. Die Frau arbeitet für Terre Des Femmes und beteiligte sich an deren Kampagne #unhatewoman. Die sieht wie folgt aus:

Erst einmal: Ja, ich bin auch nicht zu hundert Prozent glücklich mit allen Aspekten der Organisation Terre Des Femmes. Ihre Positionen zur Sexarbeit finde ich etwas antiquiert, genauso könnten sie für Trans-Frauen ein bisschen klarer einstehen. Außerdem sind gerade die intersektionellen Aspekte nicht sehr sensibel. Gut. Haben wir abgeschlossen? In Sachen dieser Kampagne würde ich Terre Des Femmes nämlich überhaupt nicht absprechen, einen guten Punkt zu haben. Einen guten Punkt und einen antiken. Aber es passiert ja nichts. Seit Jahrzehnten die selbe Leier, die selbe Diskussion, und intern hat sich nichts verändert. Es ist eher schlimmer geworden. Dementsprechend bietet #unhatewomen zwar keine Lösungen an, liefert aber eine Kritik von außen, die diese Szene aushalten muss.

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3 Kommentare mit 6 Antworten

  • Vor 4 Jahren

    Wann erheben sich endlich mal die ganzen imaginär gefickten Mütter und rebellieren? Oder die ganzen Typen die imaginär beleidigt werden weils halt zum Battlerap dazu gehört? Solang es im Rap um Status und Bling Bling geht und Frauen ihren Booty (freiweillig) shaken wird das auch so bleiben. Im Rap ist ein Auto genauso ein Statussymbol wie eine Frau. Klingt hart, ist aber nunmal die Wahrheit.

  • Vor 4 Jahren

    Ich find die Kampagne unglaublich schwach. Musste mich darüber schon ausgiebig mit Feministen und Pseudolinken Wäschleinen unterhalten.
    1. Ist sie völlig humorlos. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich fand die Farid Bang Line (erstes Bild) damals einfach nur witzig. Und ich nehme sie nicht ernst.
    2. Wird den Rezipienten der Musik unterstellt, dass diese diese Lines ernst nehmen und umsetzen wollen, Wofür Nachweise völlig fehlen.
    3. Wird mal wieder die alte pseudolinke Mär der "Sprache macht Gesellschaft" Theorie bedient. Für die es keine Nachweise gibt.
    4. Wird die HipHop-Sprache völlig aus dem historischen Kontext gerissen. Man kann "Fotzengeschrei" als frauenfeindlich betrachten, man kann aber auch nur sehen, dass hier "Fotze" Synonym für "Weichei" genutzt wird und das Teil eines Sprachwandels ist. Diesen mag man schlimm finden, stattfinden tut er trotzdem und hat für viele, die jemanden als "Fotze" bezeichnen, nichts mit Frauen zu tun.
    5. Frage ich mich permanent, was ist das Ziel dieser Kampagne? Sollen die Rapper das nicht mehr sagen? Also Zensur? Sollen die Jugendlichen das nicht mehr hören dürfen? Also Zensur? Sollen wir nur noch Musik hören, die völlig glattgebügelt, konform und friedlich ist?

    Zusammenfassend ist das für mich eine Kampagne, die das ewige "die böse Musik und Jugend"-Denken in sich trägt. Das wäre glaube ich auf laut.de auch noch vor 5 Jahren so rezipiert worden. Sexismus im Rap ist strukturell ein Problem, da in quasi allen entscheidenden Positionen Männer sitzen. Es ist aber kein künstlerisches Problem. Da ich es verdammt schön finde, dass man in Deutschland noch sagen und rappen darf was man will. Und wenn es frauenverachtend ist, dann soll es das eben sein. Wenn es fremdenfeindlich ist, dann soll es das eben sein. Ich muss es mir ja nicht anhören. Ich kann wegschalten. Ich kann die Musik hassen. Aber ich muss akzeptieren, dass es jemand so macht und ich muss auch akzeptieren, dass es jemanden geben mag, der so denkt. Wenn ich mir aber anschau, was für Typen Leute wie Bushido privat sind, dann sollte man eventuell auch nicht alles auf die Goldwaage legen. Im Endeffekt ist die Diskussion und die ganze Kampagne genauso langweilig, wie damals Orgi und Alice Schwarzer.

    • Vor 4 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 4 Jahren

      ob finch wirklich glasscherben in gleitcremes mixen will, sei mal dahingestellt. dass das frauenbild bei vielen (!= allen) rappern plus fans (und überhaupt männern auch außerhalb des rap) sehr problematisch ist, hat diese ganze debatte mal wieder gezeigt, die letztlich mit flers definition der ehrenfrau geendet hat und tausende macho kommentare erzeugt hat. dass es wert und notwendig ist, darüber zu diskutieren und vllt. auch hier und da etwas einsicht zu erzeugen, sollte eigentlich selbstverständlich sein. dass weder bei tdf noch bei sahak noch bei mir alles moralisch einwandfrei ist, auch geschenkt. wenn es wirklich so einfach wäre, dass nicht nur gewalt, sondern vor allem auch restriktive rollenbilder nur in texten exisiteren würden, dann könnten wir das problem in der tat übergehen. ist aber nicht so, wie flers absolutes unverständnis frauen gegenüber, die ein problem damit haben oder zumindest darüber sprechen wollen, wie sie im rap oft dargestellt werden, leider zeigt. null einsicht. stattdessen aggressives gebaren, dass letztlich genau in den stereotypen geendet ist, die man leider bei vielen der leuten mit den "natürlich nur künstlerisch frauenverachtenden texten" vermutet. fler der ehrenmann, der keine frauen schlägt und sogar als starker mann geld für stiftungen spenden will und sich schützend vor seine frau stellt, wenn das gemeine rtl kamerateam kommt (denn flers ehefrau hat natürlich ehre und gehört NICHT vor die kamera wie die ganzen anderen frauen in seinen videos), und dann diese ganzen adneren hyperventilierenden EMANZEN die einfach keine ahnung haben, dass es überhaupt kein problem gibt, weder mit flers texten noch mit der rolle von frauen überhaupt.

    • Vor 4 Jahren

      Lesen sie hier demnächst: The Squall erklärt, warum Schwarze sich nicht anstellen sollen, wenn Weiße in Tracks das N Wort benutzen. Spoiler: 1. macht man das im Rap halt so, 2. herrscht hier ja schließlich keine Zensur!!!

    • Vor 4 Jahren

      "1. Ist sie völlig humorlos. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich fand die Farid Bang Line (erstes Bild) damals einfach nur witzig. Und ich nehme sie nicht ernst."

      Thorben, 29, Hauptschullehrer, findet Farid Bang witzig.

      "2. Wird den Rezipienten der Musik unterstellt, dass diese diese Lines ernst nehmen und umsetzen wollen, Wofür Nachweise völlig fehlen."

      Natürlich werden Rezipienten zu einem gewissen Grad auch von Kunst beeinflusst. Dass es dafür keine Nachweise gibt ist schlicht falsch. Es gibt so viele Beispiele dafür, ich nenne jetzt einfach Mal den populären Werther-Effekt.

      "3. Wird mal wieder die alte pseudolinke Mär der "Sprache macht Gesellschaft" Theorie bedient. Für die es keine Nachweise gibt."

      Von dieser Theorie habe ich noch nie gehört. Es ist aber wohl kaum zu bestreiten, dass Sprache ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft ist.

      "4. Wird die HipHop-Sprache völlig aus dem historischen Kontext gerissen."

      Historischer Kontext? Wenn du sagst, dass es okay ist, das bei Daniel Dafoe Schwarze "Neger" genannt werden, dann kannst du das mit dem historischen Kontext begründen. Die Textzeilen kommen aus den 2010er Jahren.

      "Man kann "Fotzengeschrei" als frauenfeindlich betrachten, man kann aber auch nur sehen, dass hier "Fotze" Synonym für "Weichei" genutzt wird und das Teil eines Sprachwandels ist. "

      'Man kann "Schwuchtelgequatsche" als homosexuellenfeindlich betrachten, man kann aber auch nur sehen, dass hier "Schwuchtel" Synonym für "Weichei" genutzt wird und das Teil eines Sprachwandels ist.'

      'Man kann "Judengejammer" als antisemitisch betrachten, man kann aber auch nur sehen, dass hier "Jude" Synonym für "gieriger Mensch" genutzt wird und das Teil eines Sprachwandels ist.'

      Außerdem, in allen gequoteten Zeiilen ging es um Frauen, nicht um Weicheier.

      "[Sprachwandel] mag man schlimm finden, stattfinden tut er trotzdem und hat für viele, die jemanden als "Fotze" bezeichnen, nichts mit Frauen zu tun."

      Sprachwandel ist nichts von uns losgelöstes. Du bist Sprachwandel. Ich bin Sprachwandel. Wenn wir uns einigen, dass Fotze sagen nicht cool ist, dann ist das Sprachwandel.

      "5. Frage ich mich permanent, was ist das Ziel dieser Kampagne? Sollen die Rapper das nicht mehr sagen? Also Zensur? Sollen die Jugendlichen das nicht mehr hören dürfen? Also Zensur? Sollen wir nur noch Musik hören, die völlig glattgebügelt, konform und friedlich ist?"

      Vielleicht soll eine Diskussion über Sexismus in Rap und Sprache angeregt werden. Vielleicht soll dafür gesorgt werden, dass unsere Kinder in 30 Jahren sich nicht so benehmen wie Fler.

      "Da ich es verdammt schön finde, dass man in Deutschland noch sagen und rappen darf was man will. Und wenn es frauenverachtend ist, dann soll es das eben sein. Wenn es fremdenfeindlich ist, dann soll es das eben sein. Ich muss es mir ja nicht anhören. Ich kann wegschalten. Ich kann die Musik hassen. Aber ich muss akzeptieren, dass es jemand so macht und ich muss auch akzeptieren, dass es jemanden geben mag, der so denkt. "

      Niemand muss das akzeptieren. Du argumentierst hier wie ein typischer alt-right-troll. Wenn jeder sagen und rappen darf, was er will, dann darf insbesondere jeder sagen, das Fler ein misogynes Arschloch ist und seine Texte scheiße sind. Das du nicht Fotze sagen sollst, weil du sonst ein Arschloch bist. Niemand muss scheiße akzeptieren, du akzeptierst ja auch die Aktion von tdf nicht. Das ist einfach undurchdachter, hohler bullshit, den du hier von dir gibst.

    • Vor 4 Jahren

      "Wird die HipHop-Sprache völlig aus dem historischen Kontext gerissen. Man kann "Fotzengeschrei" als frauenfeindlich betrachten, man kann aber auch nur sehen, dass hier "Fotze" Synonym für "Weichei" genutzt wird und das Teil eines Sprachwandels ist. Diesen mag man schlimm finden, stattfinden tut er trotzdem und hat für viele, die jemanden als "Fotze" bezeichnen, nichts mit Frauen zu tun."

      Das ist für mich jetzt schon definitiv der Kommentar des Jahres. Ein Gedicht.

    • Vor 4 Jahren

      Großartige Diskussionen hier. Dafür sollte man Fler schon den Integrations-Bambi überreichen.
      Ich frag mich aber auch ehrlich, was das Ziel der Kampagne ist. Soll es weniger ordinäre Texte geben oder sollen wir sie nicht mehr anhören ? Und soll das dann auch für TV Formate und Filme gelten ? Wo geht die Reise hin mit dieser Protestbewegung?

  • Vor 4 Jahren

    Der Juice Artikel ist wirklich stark.