Linkin Park - "QWERTY"
"QWERTY" ist kein Song, der für das Radio geschrieben wurde, sondern für die Bühne. Genauer gesagt: für eine Tour in Japan, und das drei Tage vor Abflug. In einer Stunde. "Der Text wurde erst im Flugzeug fertig", erinnert sich Drummer Rob Bourdon. Diese spontane Energie hört man dem Song an: Er klingt wie ein Schnellschuss, aber ein gezielter.
Veröffentlicht zunächst exklusiv für Hardcore-Fans auf der "LP Underground 6.0"-EP, blieb "QWERTY" jahrelang ein Geheimtipp. Erst 2024 kam er offiziell auf der "Papercuts"-Compilation heraus. Endlich, möchte man sagen, denn das hier sind Linkin Park, auf Krawall gebürstet. Distortion bis zum Anschlag, Chester Bennington schreit dem Publikum entgegen, und Mike Shinoda liefert düsteren Sprechgesang.
Thematisch bleibt alles beim Altbewährten: Misstrauen, Enttäuschung, innere Zerrissenheit. Dennoch klingt "QWERTY" frischer als vieles, das später von der Band kam. Vielleicht, weil hier nichts geplant war, sondern es einfach raus musste. Manchmal reichen eben eine Flugreise und ein wenig Wut im Bauch, um einen der besten Songs einer Ära zu schreiben.
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