Knapp 30 Jahre sind genug: Parallel zu ihrer neuen Single "Brot weint nicht" verkündeten Fettes Brot heute das Ende ihrer Band. In einem Statement auf Social Media stellen Doktor Renz, König Boris und Schiffmeister klar, dass sie nie vorhatten, "dreimal solange durchzuhalten wie die Beatles" und daher …
@Sven Ja, hast sehr wahrscheinlich recht... Lasse bei beiden wie so oft fälschlicherweise die Chronologie mit dem ersten Album im nationalen Vertrieb beginnen, da gab es mE RHPs "Direkt" in 1994 knapp ein Jahr früher als FB "Auf einem Auge blöd", aber der einzige Sprayer (zugezogen aus HH) damals an unserer Realschule zeigte mir zu der Zeit schon paar EPs von FB (an mehr als die "Mitschnacker" erinnere ich mich nicht), die gut und gerne bereits vor Gründung von RHP erschienen sein könnten.
Als Frankfurter hatte ich hingegen "das Glück" Moses' Karriere von Beginn an verfolgen zu dürfen. "Ay-Ay-Ay" und "Twilight Zone" waren an unserer Schule der Hit. Als er dann auf deutsch mit RHP anfing und auf hart machte, fand ich das dann erstmal eher unglaubhaft. Ah, auf den Zug aufspringen.
Hab gestern früh noch, einem Impuls folgend, mal wieder so ein bisschen deutschen Hip Hop aus den 90ern gehört, unter anderem eben auch Fettes Brot. Währenddessen dachte ich noch darüber nach was die wohl grad so machen, ob sie noch was machen. Am gleichen Tage dann diese Ankündigung. Schade ist es, aber ich kann schon verstehen, wenn sie sich auserzählt fühlen. Ihren Platz in der Historie haben sie jedenfalls sicher. Dankbar bin ich ihnen in jedem Falle, und lass es eben nur für "Jein" sein, das ich damals als 11jähriger absolut geliebt hatte und das mich über all die Jahre bis heute auf Walkmans, mp3-Playern oder mittlerweile Spotify begleitet.
Die haben einfach zu viel egalen Kram hinterlassen. "Schwule Mädchen" war natürlich Abriss und "Jein" so schöne Souls Of Mischief-Vibes, aber sonst niedrigschwelliger Kartoffel-Rap.
"Die Einsamkeit der Klofrau" war schon während meiner damaligen Metal-Zeiten eine vor Bandmitgliedern verheimlichte Liebe und mE auch heimlichster Hit auf der "Außen Top Hits...".
Ich liebe diesen laid back-Vibe des Instrumentals mit seinen ausladenden "Nachdenk-Pausen" zwischen den Strophen, die Intonation der drei - diese absichtlich angestrengte Pseudo-Deepness in ihren Spoken word-Vorträgen - bildet dabei einen so wunderbar amüsanten Kontrast zur Trivialität der vorgetragenen Geschichten. Erinnert in seiner Spitzfindigkeit in den besten Momenten gar an Strunks Heinzer. Ein Schleicher, der sich mühelos auf über 8 Minuten ausbreitet ohne sich währenddessen aufzudrängen oder abzunutzen.
Jein war schon raptechnisch damals für deutsche Verhältnisse weit vorne. Ansonsten total egale Band. Allerdings hätte es Eins Zwei ohne sie nie gegeben, deswegen kann ich trotz enervierender Songs keine komplette Abneigung pflegen.
"Meh' Bier", "Mitschnacker", "Frikadelle am Ohr" , "Nordisch By Nature", "Sekt oder Selters", "Viele Wege Führen nach Rom" oder "Emanuela" waren schon ziemliche Brecher.
Ach Quatsch, die Brote hatten einfach ein paar unique Features am Start und gehören deshalb meiner Meinung nach fest zur Epitome deutschsprachigen Sprechgesangs aus den 90ern. Ziemlich schmerzfrei und ohne sich selbst zu ernst zu nehmen gab es viele schöne Beats mit leichten Texten dazu, und das war trotzdem Material was sich nicht nur gut verkauft hat, sondern auch in der Szene seinen festen Platz hatte. Rabauke als Tour-DJ war Sahne, da gab es nicht umsonst später Eins-Zwo mit Dendemann als Duo. Das "Lo-Bro" Tag, das hier einige vergeben, wäre glaube ich eher was für Leute wie Pelham. Im Gegensatz dazu haben Fettes Brot mit unfassbar vielen anderen zusammen performt (YoMama / André Luth, schon klar), aber nebenbei eben auch mit James Last in seinem eigenen Studio in Florida, wo sonst nur Celine Dion gastieren durfte. Und genau diese generationenübergreifende Akzeptanz war eben eines der unique Features, die nur Fettes Brot am Start hatten. Die Amis hatten Heavy D, wo Mama und Tochter das Gleiche hörten (der ist nicht von mir, sondern von Janet Jackson) und wir hatten halt Fettes Brot. Passt schon.
Knapp 30 Jahre sind genug: Parallel zu ihrer neuen Single "Brot weint nicht" verkündeten Fettes Brot heute das Ende ihrer Band. In einem Statement auf Social Media stellen Doktor Renz, König Boris und Schiffmeister klar, dass sie nie vorhatten, "dreimal solange durchzuhalten wie die Beatles" und daher …
Mein Beileid, Chris...
Solange Tartewaffe nicht aufhört...
"Als wir anfingen, rappten kaum Menschen in der hiesigen Muttersprache, ausser Advanced Chemistry und Fanta 4."
*Wütender Moses Pelham-Geräusche
Der hat bei der Gründung von Fettes Brot tatsächlich noch auf englisch gerappt.
Andreas Elsholz?
@Sven
Ja, hast sehr wahrscheinlich recht... Lasse bei beiden wie so oft fälschlicherweise die Chronologie mit dem ersten Album im nationalen Vertrieb beginnen, da gab es mE RHPs "Direkt" in 1994 knapp ein Jahr früher als FB "Auf einem Auge blöd", aber der einzige Sprayer (zugezogen aus HH) damals an unserer Realschule zeigte mir zu der Zeit schon paar EPs von FB (an mehr als die "Mitschnacker" erinnere ich mich nicht), die gut und gerne bereits vor Gründung von RHP erschienen sein könnten.
Als Frankfurter hatte ich hingegen "das Glück" Moses' Karriere von Beginn an verfolgen zu dürfen. "Ay-Ay-Ay" und "Twilight Zone" waren an unserer Schule der Hit. Als er dann auf deutsch mit RHP anfing und auf hart machte, fand ich das dann erstmal eher unglaubhaft. Ah, auf den Zug aufspringen.
Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.
2026 dann auf „Moin“ Tour.
Emmanuela war unfickbar.
Die Brote waren zuletzt nur noch cringe.
Konzert Überraschung in Hamburg? Das sie im Stadion der braunweissen speckpesel auftreten werden, ist doch nun wirklich keine Überraschung
Hör auf zu haten, Jeder hier weiß, dass du es dir geben wirst.
War an der Zeit, bis zur Bandpause ab 2010 war da Vieles wirklich toll, aber danach kam da nicht mehr viel Gutes.
Ich hatte meinen Spaß, auch wenn die letzten Jahre nicht viel Gutes kam. Und jetzt ihr (hoffentlich fehlerfrei): "Es ist 1996 ..."
Mein Gedächtnis ist mittlerweile häufig ziemlich breiig, aber nicht ohne Stolz kann ich Jein nach wie vor im Geiste textsicher mitrappen ^^
... meine Freundin ist weg und bräunt sich in der Südsee
Allein?
Ja, eure Penen sind klein
Na fein, herein, willkommen im Verein!
Hab gestern früh noch, einem Impuls folgend, mal wieder so ein bisschen deutschen Hip Hop aus den 90ern gehört, unter anderem eben auch Fettes Brot. Währenddessen dachte ich noch darüber nach was die wohl grad so machen, ob sie noch was machen. Am gleichen Tage dann diese Ankündigung. Schade ist es, aber ich kann schon verstehen, wenn sie sich auserzählt fühlen. Ihren Platz in der Historie haben sie jedenfalls sicher. Dankbar bin ich ihnen in jedem Falle, und lass es eben nur für "Jein" sein, das ich damals als 11jähriger absolut geliebt hatte und das mich über all die Jahre bis heute auf Walkmans, mp3-Playern oder mittlerweile Spotify begleitet.
Die haben einfach zu viel egalen Kram hinterlassen. "Schwule Mädchen" war natürlich Abriss und "Jein" so schöne Souls Of Mischief-Vibes, aber sonst niedrigschwelliger Kartoffel-Rap.
"Da draußen" war auch top imo. Und "Geld abheben" eine nette 80-Hommage.
"Die Einsamkeit der Klofrau" war schon während meiner damaligen Metal-Zeiten eine vor Bandmitgliedern verheimlichte Liebe und mE auch heimlichster Hit auf der "Außen Top Hits...".
Ich liebe diesen laid back-Vibe des Instrumentals mit seinen ausladenden "Nachdenk-Pausen" zwischen den Strophen, die Intonation der drei - diese absichtlich angestrengte Pseudo-Deepness in ihren Spoken word-Vorträgen - bildet dabei einen so wunderbar amüsanten Kontrast zur Trivialität der vorgetragenen Geschichten. Erinnert in seiner Spitzfindigkeit in den besten Momenten gar an Strunks Heinzer. Ein Schleicher, der sich mühelos auf über 8 Minuten ausbreitet ohne sich währenddessen aufzudrängen oder abzunutzen.
https://invidious.fdn.fr/watch?v=nR8AWlJTSL8
Jein war schon raptechnisch damals für deutsche Verhältnisse weit vorne. Ansonsten total egale Band. Allerdings hätte es Eins Zwei ohne sie nie gegeben, deswegen kann ich trotz enervierender Songs keine komplette Abneigung pflegen.
"Meh' Bier", "Mitschnacker", "Frikadelle am Ohr" , "Nordisch By Nature", "Sekt oder Selters", "Viele Wege Führen nach Rom" oder "Emanuela" waren schon ziemliche Brecher.
Die Luft war da schon vor mindestens 10 Jahren raus, zumindest, was neues Material betrifft.
Ach Quatsch, die Brote hatten einfach ein paar unique Features am Start und gehören deshalb meiner Meinung nach fest zur Epitome deutschsprachigen Sprechgesangs aus den 90ern. Ziemlich schmerzfrei und ohne sich selbst zu ernst zu nehmen gab es viele schöne Beats mit leichten Texten dazu, und das war trotzdem Material was sich nicht nur gut verkauft hat, sondern auch in der Szene seinen festen Platz hatte. Rabauke als Tour-DJ war Sahne, da gab es nicht umsonst später Eins-Zwo mit Dendemann als Duo. Das "Lo-Bro" Tag, das hier einige vergeben, wäre glaube ich eher was für Leute wie Pelham. Im Gegensatz dazu haben Fettes Brot mit unfassbar vielen anderen zusammen performt (YoMama / André Luth, schon klar), aber nebenbei eben auch mit James Last in seinem eigenen Studio in Florida, wo sonst nur Celine Dion gastieren durfte. Und genau diese generationenübergreifende Akzeptanz war eben eines der unique Features, die nur Fettes Brot am Start hatten. Die Amis hatten Heavy D, wo Mama und Tochter das Gleiche hörten (der ist nicht von mir, sondern von Janet Jackson) und wir hatten halt Fettes Brot. Passt schon.