Project X - Pursuit Of Happiness (Kid Cudi)
Ich glaube, man muss 2012 Teenager gewesen sein, um nachzuvollziehen, welchen kulturellen Impact dieser Film für pubertierende Loser hatte, die gerade legalen Zugang zu Alkohol erhalten haben. Die Party war der Blütentraum hormongesteuerter Hirne, der Soundtrack für einen Sommer unsere Bibel. In meinem Freundeskreis wurden gleich mehrere Versuche gestartet, eine Party zu organisieren, die unter dem Motto "Project X" stand, außer dem Namen aber natürlich nur wenig mit dem Spektakel dieses Films zu tun hatte und mehr als einmal darin endete, dass sich einfach nur eine Gruppe von Jungs in irgendeinem verstaubten Keller besoff.
Und so nichtssagend der Film in der Retrospektive auch ist, so muss man Regisseur Nima Nourizadeh zugute halten, dass sie verdammt noch mal weiß, wie man die juvenile Traumvorstellung der perfekten Party inszeniert. Gerade in der Montage zu Kid Cudis "Pursuit Of Happiness"-Remix spielt er seinen Background als Musikvideo-Macher in voller Stärke aus. Jugendliche Körper fliegen wie Pinatas durchs Bild, von den Drogen bekommt man fast durch den Bildschirm ein Contact-High, und die einzige Antwort darauf, wenn etwas kaputt geht, ist es, die Musik noch mal ein Stücken lauter zu drehen. Nourizadeh bannt das Gefühl auf Zelluloid, wenn man um drei Uhr morgens mit zwei Promille auf einer Hausparty aus voller Lunge jede Zeile aus "Unwritten" grölt und für diesen Moment wirklich daran glaubt, dass der nächste Morgen niemals kommen wird.
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