Seit 1996 ist die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest Sache des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Dreimal bereits moderierte Thomas Hermanns die Show. Damit ist es nun vorbei.
"Man will ja kein Masochist werden", kommentiert Hermanns seinen Entschluss. Offensichtlich möchte der eingefleischte …
@wayfarer (« Jetzt aber mal ernsthaft. Wenn hätten wir schicken sollen? Wir haben doch nix und die die wirklich gut sind, würden sich eher den Arm abhacken als dort hinzugehen. Das ist nicht gut fürs Image, macht man sich nur lächerlich. »):
Das glaube ich (inzwischen!) nicht mehr so ganz. Das Grand-Prix-Intermezzo von Zdob Si Zdub zum Beispiel hat dem Ruf dieser moldawischen Crossover-Band in der entsprechenden Alternativ-Szene nicht im mindesten geschadet. ESC-Teilnahme und Support von Rage Against The Machine oder Biohazard - möglich ist offenbar alles.
Dass Popmusik der Deutschen im Ausland kein Gehör findet, kann man eigentlich nicht behaupten. Kraftwerk, Can und Rammstein - sind schon mal die Standard-Gegenbeispiele. O.K. - allesamt sind/waren nicht besonders eurovisionstauglich. Hierzulande äußerst erfolgreiche Sachen wie Grönemeyer oder Die Ärzte finden außerhalb von Deutschland dagegen vergleichsweise nur wenig Interesse. Man muss irgendwie besonnen analysieren.
So. Mein "Stammtischvorschlag" wären ganz eindeutig die 17 Hippies. Erstmal sind sie in Frankreich, Spanien, Italien, Portugal inzwischen ziemlich populär. Aber mit ihrer Verbindung von französischem Chanson und osteuropäischen Klängen gleichermaßen auch in Osteuropa akzeptabel. Regelrecht "queer" oder trashig sind sie nicht, aber eine optisch und akustisch hinreichend "bunte Truppe" sicher schon. Etwas zu melancholisch-anspruchvolle Texte vielleicht. Aber an sich wäre ein mindestens Achtungs-Erfolg bei einem Grand Prix nahezu unabweisbar. Habe diesen Vorschlag auch schonmal irgendwo anders gelesen. In Rezensionen ihrer Platten wird immer wieder von einem der wenigen Beispiele einer "wunderbar europäischen Band" gesprochen. Na, wennn das nix is.
Sowas wie Erdmöbel käme eventuell auch in Frage.
Auf jeden Fall nicht mit Brachialgewalt auf Humor oder Erotik machen. Die Deutschen gelten u.a. auch als "nachdenkliches" Volk. Und man erkennt ihnen eine gewissen Rolle als Ost-West-Integrationsfaktor zu. Nicht die schlechtesten Seiten unseres "Rufes". Dazu kann man sich doch bekennen.
Ich muß ehrlich gestehen nie was von deinen 2 genannten Bands gehört zu haben.
In den Punkt gebe ich dir voll und ganz Recht. Wenn man bedenkt das wir mal als das Volk der Dichter galten. Ging ja alles den Bach runter.
Wie gesagt es gibt einige interessante Gruppen die darauf bauen. "Einstürzende Neubauten" z.B. auf der anderen Seite sind sie selbst mir manchmal zu schräg obwohl ich sie eigentlich mag, auf der anderen Seite, es ist nicht unbedingt die Kost die man auf den Grand Prix erwarten würde und auch nie erwarten wird, bzw kann, weil sich eh nichts an den Modus Operandi ändern wird.
@wayfarer (« Ich muß ehrlich gestehen nie was von deinen 2 genannten Bands gehört zu haben.
In den Punkt gebe ich dir voll und ganz Recht. Wenn man bedenkt das wir mal als das Volk der Dichter galten. Ging ja alles den Bach runter. »):
Man muss auch das vielleicht nicht gleich zu hoch hängen.
Nur so als lockerer Anknüpfungspunkt. Dieser blumig-pathetische Auftritt des Russen zum Beispiel, das nehme ich ihnen einfach ab, auch wenns nicht mein persönlicher Geschmack ist. Einskunstlauf, Ballett, klassische Musik , wenns drauf ankommt ruhig auch mal etwas auf die Kacke hauen sowie die Gleichzeitigkeit von Überlegenheits- und Minderwertigkeitsgefühl gegenüber Europa und Amerika (die sich in der Wahl des Produzenten ausdrückt), das ist alles ganz organisch aus der kulturellen Tradition und der "russischen Seele" geschöpft. Ich nehms auch als leicht selbstironische Übertreibung, selbst wenns nicht so gemeint war. All das findet sich auch schon bei Tschechow oder Bulgakow.
Und jetzt die "No Angels" im Vergleich dagegen. Also bitte ...
@Kukuruz (« So. Mein "Stammtischvorschlag" wären ganz eindeutig die 17 Hippies. »):
*dafür!*
@wayfarer: Ich weiß nicht, ob man sich wirklich lächerlich machen würde. Es gibt Interpreten, die bei der Vorausscheidung durchgefallen sind und trotzdem davon profitieren konnten, egal, ob das jetzt Der Junge mit der Gitarre, Stefan Gwildis oder Knorkator waren ... und den wirklich populären und langfristig erfolgreichen Künstlern hat die Teilnahme am Grand Prix-Finale auch nicht groß geschadet, oder wird Stefan Raab seitdem gemieden oder Guildo Horn verteufelt? Selbst eine Gruppe wie Wind konnte sich nach zwei zweiten Plätzen und langjähriger Konzerttätigkeit einen 16. Platz bei der dritten Teilnahme und ein weiteres Scheitern bei der Vorausscheidung erlauben, ohne daß sich die Anhängerschaft merklich reduziert hätte. Probleme gibt's da eher mit den "hochgepushten" Sternchen, deren Fanbasis nicht (mehr) stark genug ist, um sie nach dem, was in der Regenbogenpresse im allgemeinen als "Mißerfolg" angesehen wird, wieder aufzufangen. Mit der Einschränkung, daß sich jeder natürlich lächerlich machen kann, wenn er unpassendes Liedgut zum Besten gibt. Jürgen Drews und "Ich liebe meine Lateinlehrerin" ist etwas unglaubwürdig, in zweierlei Hinsicht sogar ... andererseits - da wäre ja ohnehin schon Hopfen und Malz verloren ... ähm ... schon gut.
ich fand den Herrmanns mal gar nicht so schlimm. Der Typ hat zu diesem ganzen homophilen Gewese gepasst wie die Faust aufs Auge. Wäre der Event in der homosexuellen Szene nicht zum Kult avanciert, wären die Deutschen bei diesem Unsinn schon lange nicht mehr dabei. So dämlich die Aussagen von Herrmanns auch gewesen sein mögen, immerhin hat er es ernst gemeint. Dem Kerl war das wirklich wichtig. Allerdings hier Rufus Wainwright ins Spiel zu bringen gleicht Gotteslästerung.
Ok das würde passen, ist aber gar nicht meins. Klar einige haben die Vorentscheide genutzt um ein wenig mehr Medien Präsens zu bekommen (vlt. sogar teilweise verdient, weil bisher gar keine), aber solche Beiträge wie Guido Horn und Raab kann man echt nicht ernst nehmen. Denn hätte auch ein Auftritt im MusikantenStadl nicht geschadet, eben weil sie keiner ernst nimmt.
Überhaubt mir fehlt bei den ganzen Wettbewerb etwas ernstes ne gute Rock, Jazz, Blues (Und nein die Kichererbse isses nich wirklich), Folk Nummer, sogar Hip Hop wenns nicht anders geht. Die meisten Beiträge im Grand Prix erinnern mich irgendwie alle an Wanderzirkus, nett das er mal da war, wir sind aber alle froh wenn er wieder weg ist.
@wayfarer (« Die meisten Beiträge im Grand Prix erinnern mich irgendwie alle an Wanderzirkus, nett das er mal da war, wir sind aber alle froh wenn er wieder weg ist. »):
armes deutschland muß immer den provinziellen teil seiner selbst präsentieren
»):
Dafür, wie dicht dieses Land besidelt ist, hat es aber auch eine Menge Povinz zu bieten...
(Ja, ich weiß, dass Provinz nicht durch Einwohner/m² definiert wird. In Berlin wohnen einige der provinziellsten Menschen, die ich kenne) »):
ganz Deutschland hat den Charme einer spiessigen Kleinstadt.
Das hat Herrmanns gut repräsentiert. Die No Angels haben den überwiegenden Musikgeschmack der Deutschen im übrigen auch verkörpert, auch wenn jetzt alle am rumnölen sind - das passt ebenfalls zu diesem Land. »):
Herzlich willkommen zum Deutschland-Bashing, DEM spaßigen Spiel für Anti-Patrioten, Unzufriedene, Auswanderunsgwillige und Nestbeschmutzer. Zu gewinnen gibt es eine Green Card für die USA, dem Land, in dem Milch und Honig fließen und sowieso alles viel besser ist, als in Deutschland. Überhaupt ist es ja überall viel besser als hier....
h. war weder lustig noch orginell,sondern schlichtweg peinlich, nervig und für die mediale,seriöse wirksamkeit absolut fehl am platze. der esc hat hier auch nicht mehr den stellenwert wie noch vor jahrzehnten,dafür ist die medienlandschaft zu breitgefächert und variabel in den vielschichtigen und aus den erdlöchern sprießenden trends. ein neuer moderator des ganzen bringt vielleicht oberflächlich frischen wind, jedoch müssen auch die wurzel(n) des übels angepackt werden, um somit eine längerfristige heilung des kränkelnden songcontest-gaul zu garantieren
@Garret (« h. war weder lustig noch orginell,sondern schlichtweg peinlich, nervig und für die mediale,seriöse wirksamkeit absolut fehl am platze. der esc hat hier auch nicht mehr den stellenwert wie noch vor jahrzehnten »):
Ganz so einfach ist es glaube ich nicht. Vor Jahrzehnten war das Ding tatsächlich omnipräsent und ein (westeuropäisches) Generationenerlebnis so wie die Mondlandung oder der Box-Sieg von Cassius Clay. Dann verschwand er für 'ne ziemliche Weile aus dem Fokus um Mitte/Ende der Neunziger mit den Helden der Spaßgesellschaft wie Guildo Horn oder Stefan Raab wie Phönix aus der Asche wieder aufzutauchen. Danach ebbte das Interesse wiederum ab und momentan wird er gerade wieder interessant (für ein anderes Hörersegment).
@Kukuruz (« @Garret (« h. war weder lustig noch orginell,sondern schlichtweg peinlich, nervig und für die mediale,seriöse wirksamkeit absolut fehl am platze. der esc hat hier auch nicht mehr den stellenwert wie noch vor jahrzehnten »):
Ganz so einfach ist es glaube ich nicht. Vor Jahrzehnten war das Ding tatsächlich omnipräsent und ein (westeuropäisches) Generationenerlebnis so wie die Mondlandung oder der Box-Sieg von Cassius Clay. Dann verschwand er für 'ne ziemliche Weile aus dem Fokus um Mitte/Ende der Neunziger mit den Helden der Spaßgesellschaft wie Guildo Horn oder Stefan Raab wie Phönix aus der Asche wieder aufzutauchen. Danach ebbte das Interesse wiederum ab und momentan wird er gerade wieder interessant (für ein anderes Hörersegment). »):
wenn wir schon beim thema spassgesellschaft sind, wieso nicht einfach einmal courage beweisen und wieder einen illustren kandidat ins rennen schicken?! die letzten jahre waren wahrlich und mal milde ausgedrückt..nur absolute spassbremsen für unsere nation verteten
ich finde:spass,entertainment,anpassung an die masse jedoch gleichzeitige hervorhebung der eigenen individuellen stärken, das ist das rezept, das letzten endes erfolg hat.ausnahmen bestätigen wie immer die regel.
kukuruz, welches "Hörersegment" das du angesprochen hast, schwebt nach deiner aussage zum beispiel einem in deiner gedankenwelt nicht eingeweihtem wie mir vor?
ne, mein_lieber_Anwalt, da hab ich nicht an van Gogh sondern einfach nur daran gedacht, dass sich der zahlenmäßig-demographisch-geographische Radius und Schwerpunkt der ganzen Veranstaltung sehr stark Richtung Osten verschoben hat. Plötzlich wird klar, wieviel Abermillionen Leute da zwischen St. Petersburg und Baku vor den Fernsehern sitzen, und dass es tatsächlich wahr sein könnte, dass das geographische Zentrum Europas mathematisch gesehen tatsächlich in der Ukraine liegt (in Dilove an der ukrainisch-rumänischen Grenze). Das angebliche "Verschieben" der Stimmzahlen ist in Wirklichkeit nur eine geographische Verschiebung des kulturellen Mittelpunkts. Ähnlich wie die Meteorologen "stabile Wetterlagen" wegen ihrer Langweiligkeit hassen, finde ich diese ganzen Entwicklungen und kulturellen Umbrüche einfach total faszinierend.
was war dann schon 2004 los? außerdem ist es nur logisch, wenn mehr und mehr länder europa gen osten ausbreiten werden auch mehr und mehr länder für eben diese stimmen
die westlichen wie fr oder uk interessiert doch dieser ganze wettbewerb nicht mehr in dem maße wie es zum beispiel ein land wie die ukraine tangiert
Die Franzosen interesssieren sich kulturell im Moment vor allem für die "Ch'ti". Für die "Bräuche der Niederlausitz" sozusagen. Von dorther ist jetzt momentan nicht unbedingt der Wind des 21. Jahrunderts zu erwarten. Na egal, bin momentan nicht mehr ganz nüchtern ...
Seit 1996 ist die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest Sache des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Dreimal bereits moderierte Thomas Hermanns die Show. Damit ist es nun vorbei.
"Man will ja kein Masochist werden", kommentiert Hermanns seinen Entschluss. Offensichtlich möchte der eingefleischte …
@wayfarer («
Jetzt aber mal ernsthaft. Wenn hätten wir schicken sollen?
Wir haben doch nix und die die wirklich gut sind, würden sich eher den Arm abhacken als dort hinzugehen. Das ist nicht gut fürs Image, macht man sich nur lächerlich. »):
Das glaube ich (inzwischen!) nicht mehr so ganz. Das Grand-Prix-Intermezzo von Zdob Si Zdub zum Beispiel hat dem Ruf dieser moldawischen Crossover-Band in der entsprechenden Alternativ-Szene nicht im mindesten geschadet. ESC-Teilnahme und Support von Rage Against The Machine oder Biohazard - möglich ist offenbar alles.
Dass Popmusik der Deutschen im Ausland kein Gehör findet, kann man eigentlich nicht behaupten. Kraftwerk, Can und Rammstein - sind schon mal die Standard-Gegenbeispiele. O.K. - allesamt sind/waren nicht besonders eurovisionstauglich. Hierzulande äußerst erfolgreiche Sachen wie Grönemeyer oder Die Ärzte finden außerhalb von Deutschland dagegen vergleichsweise nur wenig Interesse. Man muss irgendwie besonnen analysieren.
So. Mein "Stammtischvorschlag" wären ganz eindeutig die 17 Hippies. Erstmal sind sie in Frankreich, Spanien, Italien, Portugal inzwischen ziemlich populär. Aber mit
ihrer Verbindung von französischem Chanson und osteuropäischen Klängen gleichermaßen auch in Osteuropa akzeptabel. Regelrecht "queer" oder trashig sind sie nicht, aber eine optisch und akustisch hinreichend "bunte Truppe" sicher schon. Etwas zu melancholisch-anspruchvolle Texte vielleicht. Aber an sich wäre ein mindestens Achtungs-Erfolg bei einem Grand Prix nahezu unabweisbar. Habe diesen Vorschlag auch schonmal irgendwo anders gelesen. In Rezensionen ihrer Platten wird immer wieder von einem der wenigen Beispiele einer "wunderbar europäischen Band" gesprochen. Na, wennn das nix is.
Sowas wie Erdmöbel käme eventuell auch in Frage.
Auf jeden Fall nicht mit Brachialgewalt auf Humor oder Erotik machen. Die Deutschen gelten u.a. auch als "nachdenkliches" Volk. Und man erkennt ihnen eine gewissen Rolle als Ost-West-Integrationsfaktor zu. Nicht die schlechtesten Seiten unseres "Rufes". Dazu kann man sich doch bekennen.
Ich muß ehrlich gestehen nie was von deinen 2 genannten Bands gehört zu haben.
In den Punkt gebe ich dir voll und ganz Recht. Wenn man bedenkt das wir mal als das Volk der Dichter galten. Ging ja alles den Bach runter.
Wie gesagt es gibt einige interessante Gruppen die darauf bauen. "Einstürzende Neubauten" z.B. auf der anderen Seite sind sie selbst mir manchmal zu schräg obwohl ich sie eigentlich mag, auf der anderen Seite, es ist nicht unbedingt die Kost die man auf den Grand Prix erwarten würde und auch nie erwarten wird, bzw kann, weil sich eh nichts an den Modus Operandi ändern wird.
@wayfarer (« Ich muß ehrlich gestehen nie was von deinen 2 genannten Bands gehört zu haben.
In den Punkt gebe ich dir voll und ganz Recht. Wenn man bedenkt das wir mal als das Volk der Dichter galten. Ging ja alles den Bach runter. »):
Man muss auch das vielleicht nicht gleich zu hoch hängen.
Nur so als lockerer Anknüpfungspunkt. Dieser blumig-pathetische Auftritt des Russen zum Beispiel, das nehme ich ihnen einfach ab, auch wenns nicht mein persönlicher Geschmack ist. Einskunstlauf, Ballett, klassische Musik , wenns drauf ankommt ruhig auch mal etwas auf die Kacke hauen sowie die Gleichzeitigkeit von Überlegenheits- und Minderwertigkeitsgefühl gegenüber Europa und Amerika (die sich in der Wahl des Produzenten ausdrückt), das ist alles ganz organisch aus der kulturellen Tradition und der "russischen Seele" geschöpft. Ich nehms auch als leicht selbstironische Übertreibung, selbst wenns nicht so gemeint war. All das findet sich auch schon bei Tschechow oder Bulgakow.
Und jetzt die "No Angels" im Vergleich dagegen. Also bitte ...
17-Hippies: Per Zufall rausgefischtes Live-Video
http://de.youtube.com/watch?v=QzeGu8lW71g
@Kukuruz (« So. Mein "Stammtischvorschlag" wären ganz eindeutig die 17 Hippies. »):
*dafür!*
@wayfarer:
Ich weiß nicht, ob man sich wirklich lächerlich machen würde. Es gibt Interpreten, die bei der Vorausscheidung durchgefallen sind und trotzdem davon profitieren konnten, egal, ob das jetzt Der Junge mit der Gitarre, Stefan Gwildis oder Knorkator waren ... und den wirklich populären und langfristig erfolgreichen Künstlern hat die Teilnahme am Grand Prix-Finale auch nicht groß geschadet, oder wird Stefan Raab seitdem gemieden oder Guildo Horn verteufelt? Selbst eine Gruppe wie Wind konnte sich nach zwei zweiten Plätzen und langjähriger Konzerttätigkeit einen 16. Platz bei der dritten Teilnahme und ein weiteres Scheitern bei der Vorausscheidung erlauben, ohne daß sich die Anhängerschaft merklich reduziert hätte.
Probleme gibt's da eher mit den "hochgepushten" Sternchen, deren Fanbasis nicht (mehr) stark genug ist, um sie nach dem, was in der Regenbogenpresse im allgemeinen als "Mißerfolg" angesehen wird, wieder aufzufangen.
Mit der Einschränkung, daß sich jeder natürlich lächerlich machen kann, wenn er unpassendes Liedgut zum Besten gibt. Jürgen Drews und "Ich liebe meine Lateinlehrerin" ist etwas unglaubwürdig, in zweierlei Hinsicht sogar ... andererseits - da wäre ja ohnehin schon Hopfen und Malz verloren ... ähm ... schon gut.
Gruß
Skywise
@dein_boeser_Anwalt (« wie ich schon einmal erwähnt:
die true-metal finnen terasbetoni sind kein poserfake gewesen.
haben schon mehrere alben grundsoliden klassischen nwobhm abgeliefert.
keine schlechten handwerker im metallgewerbe
wo waren die heavies denn da? »):
Nicht bekannt genug, Lordi kannte selbst ich vorher, der eigentlich nichts mit Power Metal oder Hard Rock zu tun hat.
@dba
ich fand den Herrmanns mal gar nicht so schlimm. Der Typ hat zu diesem ganzen homophilen Gewese gepasst wie die Faust aufs Auge. Wäre der Event in der homosexuellen Szene nicht zum Kult avanciert, wären die Deutschen bei diesem Unsinn schon lange nicht mehr dabei. So dämlich die Aussagen von Herrmanns auch gewesen sein mögen, immerhin hat er es ernst gemeint. Dem Kerl war das wirklich wichtig. Allerdings hier Rufus Wainwright ins Spiel zu bringen gleicht Gotteslästerung.
@Kukuruz («
...
17-Hippies: Per Zufall rausgefischtes Live-Video
http://de.youtube.com/watch?v=QzeGu8lW71g »):
Ok das würde passen, ist aber gar nicht meins.
Klar einige haben die Vorentscheide genutzt um ein wenig mehr Medien Präsens zu bekommen (vlt. sogar teilweise verdient, weil bisher gar keine), aber solche Beiträge wie Guido Horn und Raab kann man echt nicht ernst nehmen. Denn hätte auch ein Auftritt im MusikantenStadl nicht geschadet, eben weil sie keiner ernst nimmt.
Überhaubt mir fehlt bei den ganzen Wettbewerb etwas ernstes ne gute Rock, Jazz, Blues (Und nein die Kichererbse isses nich wirklich), Folk Nummer, sogar Hip Hop wenns nicht anders geht. Die meisten Beiträge im Grand Prix erinnern mich irgendwie alle an Wanderzirkus, nett das er mal da war, wir sind aber alle froh wenn er wieder weg ist.
@wayfarer (« Die meisten Beiträge im Grand Prix erinnern mich irgendwie alle an Wanderzirkus, nett das er mal da war, wir sind aber alle froh wenn er wieder weg ist. »):
@Bounci (« @BzR (« @dein_boeser_Anwalt («
armes deutschland muß immer den provinziellen teil seiner selbst präsentieren
»):
Dafür, wie dicht dieses Land besidelt ist, hat es aber auch eine Menge Povinz zu bieten...
(Ja, ich weiß, dass Provinz nicht durch Einwohner/m² definiert wird. In Berlin wohnen einige der provinziellsten Menschen, die ich kenne) »):
ganz Deutschland hat den Charme einer spiessigen Kleinstadt.
Das hat Herrmanns gut repräsentiert. Die No Angels haben den überwiegenden Musikgeschmack der Deutschen im übrigen auch verkörpert, auch wenn jetzt alle am rumnölen sind - das passt ebenfalls zu diesem Land. »):
Herzlich willkommen zum Deutschland-Bashing, DEM spaßigen Spiel für Anti-Patrioten, Unzufriedene, Auswanderunsgwillige und Nestbeschmutzer.
Zu gewinnen gibt es eine Green Card für die USA, dem Land, in dem Milch und Honig fließen und sowieso alles viel besser ist, als in Deutschland. Überhaupt ist es ja überall viel besser als hier....
Das war jetzt ein genauso gehirnbefreiter Beitrag wie die des Grand Prix.
Bloß weil man hier lebt darf man die Scheiße nicht ansprechen?
Pack die Scheiße in eine Vase und nenne es Rose, oder wie sollen wir das verstehen?
Das noch von einen Metal Fan ich geh kaputt.
zumindest mein mitzitiertes ausgangsposting ist erkennbar - wenn du meinen beitrag liest - das gegenteil von d-bashing.
deutschland ist von dem ndr, den angels, der furchtbaren nicole und dem nicht minder unerträglichen medlock-herrmanns-gespann viktimisiert worden
h. war weder lustig noch orginell,sondern schlichtweg peinlich, nervig und für die mediale,seriöse wirksamkeit absolut fehl am platze. der esc hat hier auch nicht mehr den stellenwert wie noch vor jahrzehnten,dafür ist die medienlandschaft zu breitgefächert und variabel in den vielschichtigen und aus den erdlöchern sprießenden trends. ein neuer moderator des ganzen bringt vielleicht oberflächlich frischen wind, jedoch müssen auch die wurzel(n) des übels angepackt werden, um somit eine längerfristige heilung des kränkelnden songcontest-gaul zu garantieren
@Garret (« h. war weder lustig noch orginell,sondern schlichtweg peinlich, nervig und für die mediale,seriöse wirksamkeit absolut fehl am platze. der esc hat hier auch nicht mehr den stellenwert wie noch vor jahrzehnten »):
Ganz so einfach ist es glaube ich nicht. Vor Jahrzehnten war das Ding tatsächlich omnipräsent und ein (westeuropäisches) Generationenerlebnis so wie die Mondlandung oder der Box-Sieg von Cassius Clay. Dann verschwand er für 'ne ziemliche Weile aus dem Fokus um Mitte/Ende der Neunziger mit den Helden der Spaßgesellschaft wie Guildo Horn oder Stefan Raab wie Phönix aus der Asche wieder aufzutauchen. Danach ebbte das Interesse wiederum ab und momentan wird er gerade wieder interessant (für ein anderes Hörersegment).
@Kukuruz (« @Garret (« h. war weder lustig noch orginell,sondern schlichtweg peinlich, nervig und für die mediale,seriöse wirksamkeit absolut fehl am platze. der esc hat hier auch nicht mehr den stellenwert wie noch vor jahrzehnten »):
Ganz so einfach ist es glaube ich nicht. Vor Jahrzehnten war das Ding tatsächlich omnipräsent und ein (westeuropäisches) Generationenerlebnis so wie die Mondlandung oder der Box-Sieg von Cassius Clay. Dann verschwand er für 'ne ziemliche Weile aus dem Fokus um Mitte/Ende der Neunziger mit den Helden der Spaßgesellschaft wie Guildo Horn oder Stefan Raab wie Phönix aus der Asche wieder aufzutauchen. Danach ebbte das Interesse wiederum ab und momentan wird er gerade wieder interessant (für ein anderes Hörersegment). »):
wenn wir schon beim thema spassgesellschaft sind, wieso nicht einfach einmal courage beweisen und wieder einen illustren kandidat ins rennen schicken?! die letzten jahre waren wahrlich und mal milde ausgedrückt..nur absolute spassbremsen für unsere nation verteten
ich finde:spass,entertainment,anpassung an die masse jedoch gleichzeitige hervorhebung der eigenen individuellen stärken, das ist das rezept, das letzten endes erfolg hat.ausnahmen bestätigen wie immer die regel.
kukuruz, welches "Hörersegment" das du angesprochen hast, schwebt nach deiner aussage zum beispiel einem in deiner gedankenwelt nicht eingeweihtem wie mir vor?
er meint jene mit van goghs ohr für musik, garret
schöne formulierung dennoch
begründung bzw des Weiteren ebenfalls fundierte beispiele
ne, mein_lieber_Anwalt, da hab ich nicht an van Gogh sondern einfach nur daran gedacht, dass sich der zahlenmäßig-demographisch-geographische Radius und Schwerpunkt der ganzen Veranstaltung sehr stark Richtung Osten verschoben hat. Plötzlich wird klar, wieviel Abermillionen Leute da zwischen St. Petersburg und Baku vor den Fernsehern sitzen, und dass es tatsächlich wahr sein könnte, dass das geographische Zentrum Europas mathematisch gesehen tatsächlich in der Ukraine liegt (in Dilove an der ukrainisch-rumänischen Grenze). Das angebliche "Verschieben" der Stimmzahlen ist in Wirklichkeit nur eine geographische Verschiebung des kulturellen Mittelpunkts. Ähnlich wie die Meteorologen "stabile Wetterlagen" wegen ihrer Langweiligkeit hassen, finde ich diese ganzen Entwicklungen und kulturellen Umbrüche einfach total faszinierend.
was war dann schon 2004 los? außerdem ist es nur logisch, wenn mehr und mehr länder europa gen osten ausbreiten werden auch mehr und mehr länder für eben diese stimmen
die westlichen wie fr oder uk interessiert doch dieser ganze wettbewerb nicht mehr in dem maße wie es zum beispiel ein land wie die ukraine tangiert
Die Franzosen interesssieren sich kulturell im Moment vor allem für die "Ch'ti". Für die "Bräuche der Niederlausitz" sozusagen. Von dorther ist jetzt momentan nicht unbedingt der Wind des 21. Jahrunderts zu erwarten. Na egal, bin momentan nicht mehr ganz nüchtern ...
dann sollten aber gerade die gering stimuliernden einflüsse des niedrid dosierten grades der jeweiligen droge zum tragen kommen