Platz 2: Praying For Time
George Micheal gibt den Anti-John Lennon. Musikalisch könnte "Praying For Time" aus der Hand des Ex-Beatles stammen, der gallenbittere Text könnte aber nicht weiter von Liedern wie "Imagine" entfernt sein. Der New York Times erklärte er diesen damals: "Auf diese Weise versuche ich, herauszufinden, warum es für Menschen so schwer ist, gut zueinander zu sein. Uns wurde beigebracht, dass man sich schnappen muss, was man kann, bevor es weg ist. Es ist fast so, als bliebe keine Zeit für Mitgefühl."
Mit seiner ersten politischen Single gelingt ihm ein düsterer Song zwischen vernichtender Beobachtung und schmerzender Hilflosigkeit. Ein Track, heute noch aktueller als bei seiner Veröffentlichung:
"The rich declare themselves poor."
"And charity is a coat you wear twice a year."
"And it's hard to love /
There's so much to hate /
Hanging on to hope /
When there is no hope to speak of."
Zwischen "Faith" und "Listen Without Prejudice Vol 1" übernahm Sony seine Plattenfirma Columbia. Eine Beziehung, die von Beginn an nicht funktionierte. George Michael weigerte sich daraufhin, in Musikvideos aufzutreten. Für "Praying For Time" entstand daher ein damals noch ungewöhnliches Lyric-Video.
1 Kommentar
Öhm... Lennon gilt einer der galligsten, sarkastischsten, trockensten Sänger überhaupt. "Imagine" ist da eine der ganz wenigen Ausnahmen.