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Platz 7: Fear Of The Dark (1992)

"Painkiller" von Judas Priest hinterlässt 1990 einen bleibenden Eindruck bei ihren langjährigen Kollegen. Halford und Co. hatten sich ja nach dem poppigen "Turbo" zum Nachfolger "Ram It Down" gequält, der ambitioniert und hart zu gleich klingen und so "Turbo" vergessen machen sollte. Das Album klang jedoch blutarm und Priest sahen sich genötigt, einen Befreiungsschlag folgen zu lassen. Angetrieben vom ikonischen Titeltrack, der als DER metallischste Metaltrack der Geschichte gilt, erobert die "Painkiller"-Platte alte Fans und Status zurück.

“Be Quick Or Be Dead”, der Opener von "Fear Of The Dark", ballert mit Bruce' spitzen Schreien ähnlich nach vorne, während die Gitarrenakkorde nur so aus den Boxen fliegen. Er ist unbestritten einer der härtesten Maiden-Songs. Die starke Produktion schiebt ebenfalls an. Im Gegensatz zu Priest, deren ganzes Painkiller-Comebackalbum tief in die Metal Maschine schaut, bleiben Maiden jedoch auch im Verlauf der Platte auf rockigeren Pfaden. Federleicht schüttelt vor allem Murray wundervolle Riffs aus den Ärmel, nichts wirkt metallisch verkrampft und auch Steve Harris hat wieder Lust auf die großen Momente.

"Afraid To Shoot Strangers" gehört mit seinen Harmonien und Riffs zu den wunderschönsten Metal-Songs überhaupt. "Fear Is The Key" diggt tief im schwitzenden Blues-Hardrock à la Deep Purple, während die Lyrics über die Angst vor HIV für Gänsehaut sorgen. Apropos Gänsehaut, wer die im Antikriegslied "Childhood's End" mit seinem pathetisch-trauernden Anfangspart nicht spürt, darf in der schnellen zweiten Hälfte zur Strafe auch nicht headbangen. "The Fugitive" und "Judas My Guide" sind klassischer Maiden-Stuff, während die Powerballade "Wasting Love" Bruce Dickinson von seiner kraftvollsten Seite zeigt. Da verzeiht man den Briten, dass nicht alles funktioniert wie der peinliche Poserrock auf "Weekend Warrior" oder der arg verkrampfte Stampfer "Chains Of Misery".

Tja, und dann folgt zum Schluss einer der Top 5 Maiden-Tracks überhaupt: "Fear Of The Dark". Jedes Wort ist überflüssig. Wer dieses Lied nicht kennt, hat sich mit seinen Wurstfingern auf dem Smartphone verklickt.

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