Platz 73: Nick Cave And The Bad Seeds - "Let Love In" (1994)
"Let Love In" wäre ein anderes Album geworden ohne den musikalisch wichtigsten Widerpart Nick Caves. Sie ziert in weiten Teilen die Handschrift eines Mannes: Blixa Bargeld. Das tiefe nonverbale Verständnis der beiden in künstlerischer Hinsicht oft diktatorisch agierenden Streithähne verwundert nicht. Beide haben in ihren Mutterbands den tollwütigen Berserker gegeben. Beide kennen mittlerweile den Sturm und ebenso sein stilles Auge.
Mit der traumwandlerischen Sicherheit eines alten Showbiz-Ehepaars lassen sie Ruhe und Dynamik miteinander kollidieren. Heraus kommt kein akustischer Totalschaden, sondern Caves vielleicht vielseitigster Songzyklus. Sowohl die später so erfolgreichen Crooner-Momente treten hier in Erscheinung ("Nobody's Baby Now") als auch alte Bad Seeds-Garagenbrecher ("Thirsty Dog"). Zwei Jahre später folgten dann die "Mörderballaden" und mit ihnen eine Frau namens Kylie Minogue ...
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