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Platz 32: Oasis - "Definitely Maybe" (1994)

Oasis haben immer mehr Lärm gemacht als auf ihre Platten passte. Ob Bruderzwist oder Britpop-Konkurrenz - was auch immer die Geschwister Liam und Noel Gallagher brüllen, das Megaphon der Medien macht alles noch lauter. Mit "Definitely Maybe" veröffentlicht die fünfköpfige Gruppe aus Manchester ein Debütalbum, das größenwahnsinnig und großartig genug ist, den Rock'n'Roll-Traum wiederzubeleben, den man später Britpop nennen wird.

Während Gitarrenmusik aus den Staaten zu jener Zeit wenig Spaß versteht und große Gesten scheut, wollen Oasis hoch hinaus: "Maybe I just wanna fly" singt Liam Gallagher in "Live Forever". Im nächsten Stück dann "Hey you, up in the sky". Mit einer einmalig hypnotischen Nuancierung treibt er die Songs in psychedelische Grenzbereiche, bis die Musik in ein Mantra mündet. "Definitely Maybe" wird in England zum erfolgreichsten Debütalbum aller Zeiten und beschert der Musikwelt eine ihrer letzten großen Rock'n'Roll-Platten. Dass es Oasis nicht gelingt, den Rausch der Genialität auf alle folgenden Alben zu übertragen, ist kein Wunder. Verwunderlich ist vielmehr, dass es mit "(What's The Story) Morning Glory?" im Folgejahr noch einmal klappt.

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