Platz 5: Nas – "Illmatic" (1994)
Großartiger Erstling: Segen, Fluch oder vielleicht sogar beides? Mit "Illmatic" warf Nasir Jones zweifellos eins DER Rap-Alben des Jahrtausends in den Ring. Mit dem Problem, dass fortan an jedes seiner Werke die übergroßen Maßstäbe seines grandiosen Debüts angelegt werden, muss er nun eben zurecht kommen. Nas geht - rein technisch - mühelos als der erste MC moderner Prägung durch. Die Tage der simplen Endreime scheinen gezählt.
Der hier zur Schau getragene Rap-Stil wirkt - sehr im Gegensatz zu vielen Oldschool-Großtaten - auch nach über zwanzig Jahren noch kein Stückchen antiquiert. Nas' Beobachtungsgabe, sein Gespür für Geschichten straight ot the fuckin' dungeons of rap und seine bilderreiche Sprache füttern die schnöde Technik zudem mit Inhalten. Matthew Gasteier schreibt im Rahmen der Reihe "33 1/3" über das Album: "'Illmatic' ist, anders als Public Enemys 'It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back' oder 'Let's Get Free' von den Dead Prez, nicht (offensichtlich) politisch. Anders als Wu-Tangs 'Enter The Wu-Tang (36 Chambers)' oder MF Dooms 'Operation: Doomsday' ist 'Illmatic' nicht mythologisch. Anders als Dr. Dres 'The Chronic' oder 50 Cents 'Get Rich Or Die Tryin'' handelt es sich bei 'Illmatic' nicht um Gangster-Pop. (...) 'Illmatic' ist Hip Hop."
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