Sowohl Barack Obama als auch John McCain haben ihre liebe Mühe mit dem Pop. Während der demokratische Präsidentschaftsanwärter seinen Supporter Ludacris zurückpfeifen muss, weil dessen Track nicht p.c. genug ist für den Wahlkampf, hat sein konservativer Opponent Verständnisprobleme mit dem Copyright.
Die genauen Worte waren laut Washington Post: @John Rich (« Somebody's got to walk the line in the country. They've got to walk it unapologetically. And I'm sure Johnnny Cash would have been a John McCain supporter if he was still around. »):
Das darf wohl bezweifelt werden. Nicht nur, weil Johnny Cash seinerzeit den Demokraten Carter dem Republikaner Ford vorzog. Das ist wohl nicht weiter verwunderlich: Der Demokrat Carter war ein verbohrter Baptist aus dem Süden, der sich erst nach 1970 zögerlich von der Politik der Rassentrennung verabschiedete, der Republikaner Ford hingegen ein Anglikaner und Abtreibungs-Recht-Befürworter! aus Nebraska.
Vor allem, wenn man sich das Verhalten des greisen Erweckungspredigers und lebenslangen Freund Cashs Billy Grahams - das politische und religiöse Vorbild Cashs, das darf man wohl schon so sagen - und seines Sohnes Franklin Graham anschaut: Sie trafen sich zwar unlängst mit McCain aber nicht einmal die lassen sich zu einem offziellen Pro-McCain-Statement hinreißen.
Nebenbei übrigens: Folgenden patriotischen Song sang John Rich bei der Veranstaltung in Florida später mit Blickrichtung auf einige Veteranen des 2. Weltkriegs (Auszug):
cause we'd all be speaking German, living under the flag of the Japan, if it wasn't for the Good Lord and the Man.
@Anonymous (« @Kukuruz (« Das darf wohl bezweifelt werden. Nicht nur, weil Johnny Cash seinerzeit den Demokraten Carter dem Republikaner Ford vorzog. Das ist wohl nicht weiter verwunderlich: Der Demokrat Carter war ein verbohrter Baptist aus dem Süden, der sich erst nach 1970 zögerlich von der Politik der Rassentrennung verabschiedete, der Republikaner Ford hingegen ein Anglikaner und Abtreibungs-Recht-Befürworter! aus Nebraska. [/i] »):
ich bin mir nicht ganz sicher, aber wrsnicht umgekehrt? würde merh sinn machen »):
Würde. Aber die Tatsachen scheinen manchmal so widersprüchlich zu sein wie die Persönlichkeit Johnny Cashs selbst.
Ich glaube, dass viele Annahmen über Johnny Cash auch einfach Ergebnis "interkultureller Missverständnisse" sind.
Hierzulande wird zjm Beispiel mit den Gefängnis-Konzerten oftmals primär eine Solidarisierung Cashs mit den Gefangenen im Sinne einer Verbrüderung oder gar eines sozialen Klassen-Bekenntnisses gesehen. Es geht aber immer um Missionierung. Die Missionierung und die Laienpriesterschaft sind zentrale Bestandteile des baptistischen Glaubens. Die Methoden der Missionierungspraxis sind dabei gegenüber dem Resultat - der Verbreitung des Glaubens - ziemlich unwesentlich. Die berühmten Worte "I killed a man in Reno, just to watch him die" dokumentieren meiner Ansicht nach in erster Linie die Bereitschaft, bis in den seelischen Abgrund eines Mörders 'hinabzusteigen', um dessen Seele dem rechten Glauben zuzuführen. Diese Bereitschaft setzt das prinzipielle Akzeptieren der eigenen potenziellen "Mörderschaft" voraus. Ob aber daraus eine Art Patronage von Verbrechen und "Seelenabgründigkeit" konstruiert werden kann, würde ich erst mal stark bezweifeln.
Allein die Anwesenheit bzw. Mitwirkung der bekanntermaßen bigott-religiösen June Carter macht es einem eigentlich unmöglich, in diesen Konzerten nicht vor allem einen Dienst an der Verbreitung des rechten Glaubens zu sehen.
Die ganze Dramaturgie des Cash-Films ist so aufgebaut: Ein Kampf um den "richtigen Weg" der schließlich doch glücklich auf den Pfaden Gottes endet.
Allerdings war American Recordings ein Kickass gegen all die elenden Country-Mainstream-Godlovesyou-Konservativen, die in ihm genau das gesehen haben was du meinst. Cash sang über Gott, Mord, Liebe, Sterben mit einem wütenden "Fuck Off, Welt!" und so düster, als wüsste er vom Ende der Welt. Kein Missionar, sondern einer, der alles gesehen, mitgemacht, überstanden und nichts mehr zu verlieren hat und jetzt zu sagen scheint, ihr könnt mir zuhören, ihr könnt es aber auch lassen. Die Botschaft die ich höre ist, macht was ihr wollt aber macht es richtig. Und ob es richtig ist entscheidet ihr, mit allen Konsequenzen. Eben: I killed a man in Reno, just to watch him die.
Nix gegen dich matze73, hast einen Klasse-Musikgeschmack, aber ich frage mich seit langem, langem, warum - wenn nur irgendwie das Thema auf Johnny Cash kommt - Leute, die sich sonst in ihrem individuell geprägten Schreib- und Sprechstil bewegen, scheinbar gesetzmäßig in diesen markigen, klebrig-schwülstigen, künstlich-bedeutungsschwangeren und möglichst potenziell tränenrührenden Traktak-Stil verfallen.
Ich habe mir zum Beispiel guten Mutes dieses Buch von Dobler gekauft ("The Beast in Me") und dann gleich auf den ersten Seiten einen Widmungs-Satz wie (sinngemäß): "Dieses Buch ist für die, die es gesucht haben" oder so ähnlich ... musste es erst mal für Tage wieder weglegen. Marlboro-Werbung irgendwie.
Dann habe ich es gelesen und außer Dutzenden von Seiten Polemik gegen "Mainstream-Country" enthielt es nicht viel für mich Interessantes. Ich habe einige Titel von Garth Brooks im Radio gehört, fand es vollkommen uninteressant und verstehe beim besten Willen nicht, weshalb es sich lohnen soll, darüber mehr als eine halbe Seite zu schreiben oder zu lesen.
Der gemeinsame Nenner all meiner Auslassungen ist übrigens die Überlegung, dass ab einem gewissen Grad von Popularität offenbar ein nicht mehr kontrollierbares Eigenleben dieser Figuren beginnt. Jeder macht sich nach Bedarf seinen Johnny Cash.
Nix gegen dich matze73, hast einen Klasse-Musikgeschmack, aber ich frage mich seit langem, langem, warum - wenn nur irgendwie das Thema auf Johnny Cash kommt - Leute, die sich sonst in ihrem individuell geprägten Schreib- und Sprechstil bewegen, scheinbar gesetzmäßig in diesen markigen, klebrig-schwülstigen, künstlich-bedeutungsschwangeren und möglichst potenziell tränenrührenden Traktak-Stil verfallen.
Ich habe mir zum Beispiel guten Mutes dieses Buch von Dobler gekauft ("The Beast in Me") und dann gleich auf den ersten Seiten einen Widmungs-Satz wie (sinngemäß): "Dieses Buch ist für die, die es gesucht haben" oder so ähnlich ... musste es erst mal für Tage wieder weglegen. Marlboro-Werbung irgendwie.
Dann habe ich es gelesen und außer Dutzenden von Seiten Polemik gegen "Mainstream-Country" enthielt es nicht viel für mich Interessantes. Ich habe einige Titel von Garth Brooks im Radio gehört, fand es vollkommen uninteressant und verstehe beim besten Willen nicht, weshalb es sich lohnen soll, darüber mehr als eine halbe Seite zu schreiben oder zu lesen.
Der gemeinsame Nenner all meiner Auslassungen ist übrigens die Überlegung, dass ab einem gewissen Grad von Popularität offenbar ein nicht mehr kontrollierbares Eigenleben dieser Figuren beginnt. Jeder macht sich nach Bedarf seinen Johnny Cash. »):
Also bedeutungsschwanger kann ich doch gar nicht! Aber mag sein, dass da die Pferde mit mir durchgegangen sind. Ich wollte auch keine Analyse eines Johnny Cash abgeben. Die American Recordings, um die ging es mir eigentlich, waren der Auslöser für mich, mich mit ihm zu beschäftigen. Vermutlich hat er da bei mir einen Nerv getroffen und bei Sachen wie Caves "The mercy seat" oder auch Springsteens "Further on Up the Road" empfinde ich auch heute noch so, sei das nun schwülstig oder klebrig. Diesem Country der so Nashvillelike daherkommt kann ich übrigens auch nur als stinklangweilig abtun und Garth Brooks gehört da sicherlich dazu. Sei es drum, die American recordings werden für mich immer etwas ganz besonderes bleiben, gar nicht mal so sehr die Kunstfigur Johnny Cash.
Schnell sind se vielleicht, aber doch nicht so flüchtig wie die Anonymen.
Ich habe weder eine eigene Agenda der Instrumentalisierung noch eine vorgefasste Meinung zu Johnny Cash, wenn du das meinst. Die American Recordings waren die Zäsur, die auch mich dazu bewog, u.a. das Dobler-Buch wie auch die Steve Turner-Biographie zu lesen. Nach anfänglicher Begeisterung halte ich aber auch diese - und gerade diese - Aufnahmen für einen enorm professionell auf seine Wirkung hin kalkulierten pseudo-philosophischen Religions-Kitsch.
Es ist jeder nur denkbare Aufwand in diese Produktion hineingesteckt worden, verschiedene Identifikatios-Zugänge für verschiedene Hörer-Zielgruppen offenzuhalten. Da muss man sich nicht wundern, wenn der eine einen Rebellen und der andere einen Neokonservativen aus dem Mythos Johnny Cash formt.
Und der dritte wieder eine Art postmodernen Religionsstifter. So sieht es zum Beispiel der deutsche Theologe und Journalist Andreas Malessa (und so sah sich Johnny Cash vermutlich wirklich am Ende selbst):
Zitat (« Ein 62-jähriger Baptist aus Arkansas wurde zum Idol einer radikal ratlosen Enkel-Generation, die im Werte-Chaos der Postmoderne und in den Zynismen des entfesselten globalen Marktes plötzlich eine durch und durch ehrliche, authentische Stimme hörten. Diese Stimme sang von Mord und Totschlag, Sucht und Knast, von Liebe und Treue und - von der Barmherzigkeit eines altmodischen Gottes. »):
Ich frage mich aber allen Ernstes, welche Generation denn gerne so gesehen werden möchte.
@kukuruz (« Es ist jeder nur denkbare Aufwand in diese Produktion hineingesteckt worden, verschiedene Identifikatios-Zugänge für verschiedene Hörer-Zielgruppen offenzuhalten »):
@Kukuruz (« @kukuruz (« Es ist jeder nur denkbare Aufwand in diese Produktion hineingesteckt worden, verschiedene Identifikatios-Zugänge für verschiedene Hörer-Zielgruppen offenzuhalten »):
Sowohl Barack Obama als auch John McCain haben ihre liebe Mühe mit dem Pop. Während der demokratische Präsidentschaftsanwärter seinen Supporter Ludacris zurückpfeifen muss, weil dessen Track nicht p.c. genug ist für den Wahlkampf, hat sein konservativer Opponent Verständnisprobleme mit dem Copyright.
Erst …
sic gloria mundi transit
elende Nekromanten...
R.I.P Johnny Cash
Die genauen Worte waren laut Washington Post:
@John Rich (« Somebody's got to walk the line in the country. They've got to walk it unapologetically. And I'm sure Johnnny Cash would have been a John McCain supporter if he was still around. »):
Das darf wohl bezweifelt werden. Nicht nur, weil Johnny Cash seinerzeit den Demokraten Carter dem Republikaner Ford vorzog. Das ist wohl nicht weiter verwunderlich: Der Demokrat Carter war ein verbohrter Baptist aus dem Süden, der sich erst nach 1970 zögerlich von der Politik der Rassentrennung verabschiedete, der Republikaner Ford hingegen ein Anglikaner und Abtreibungs-Recht-Befürworter! aus Nebraska.
Vor allem, wenn man sich das Verhalten des greisen Erweckungspredigers und lebenslangen Freund Cashs Billy Grahams - das politische und religiöse Vorbild Cashs, das darf man wohl schon so sagen - und seines Sohnes Franklin Graham anschaut: Sie trafen sich zwar unlängst mit McCain aber nicht einmal die lassen sich zu einem offziellen Pro-McCain-Statement hinreißen.
Nebenbei übrigens: Folgenden patriotischen Song sang John Rich bei der Veranstaltung in Florida später mit Blickrichtung auf einige Veteranen des 2. Weltkriegs (Auszug):
cause we'd all be speaking German, living under the flag of the Japan, if it wasn't for the Good Lord and the Man.
@Anonymous (« @Kukuruz («
Das darf wohl bezweifelt werden. Nicht nur, weil Johnny Cash seinerzeit den Demokraten Carter dem Republikaner Ford vorzog. Das ist wohl nicht weiter verwunderlich: Der Demokrat Carter war ein verbohrter Baptist aus dem Süden, der sich erst nach 1970 zögerlich von der Politik der Rassentrennung verabschiedete, der Republikaner Ford hingegen ein Anglikaner und Abtreibungs-Recht-Befürworter! aus Nebraska.
[/i] »):
ich bin mir nicht ganz sicher, aber wrsnicht umgekehrt? würde merh sinn machen »):
Würde. Aber die Tatsachen scheinen manchmal so widersprüchlich zu sein wie die Persönlichkeit Johnny Cashs selbst.
Ich glaube, dass viele Annahmen über Johnny Cash auch einfach Ergebnis "interkultureller Missverständnisse" sind.
Hierzulande wird zjm Beispiel mit den Gefängnis-Konzerten oftmals primär eine Solidarisierung Cashs mit den Gefangenen im Sinne einer Verbrüderung oder gar eines sozialen Klassen-Bekenntnisses gesehen. Es geht aber immer um Missionierung. Die Missionierung und die Laienpriesterschaft sind zentrale Bestandteile des baptistischen Glaubens. Die Methoden der Missionierungspraxis sind dabei gegenüber dem Resultat - der Verbreitung des Glaubens - ziemlich unwesentlich. Die berühmten Worte "I killed a man in Reno, just to watch him die" dokumentieren meiner Ansicht nach in erster Linie die Bereitschaft, bis in den seelischen Abgrund eines Mörders 'hinabzusteigen', um dessen Seele dem rechten Glauben zuzuführen. Diese Bereitschaft setzt das prinzipielle Akzeptieren der eigenen potenziellen "Mörderschaft" voraus. Ob aber daraus eine Art Patronage von Verbrechen und "Seelenabgründigkeit" konstruiert werden kann, würde ich erst mal stark bezweifeln.
Allein die Anwesenheit bzw. Mitwirkung der bekanntermaßen bigott-religiösen June Carter macht es einem eigentlich unmöglich, in diesen Konzerten nicht vor allem einen Dienst an der Verbreitung des rechten Glaubens zu sehen.
Die ganze Dramaturgie des Cash-Films ist so aufgebaut: Ein Kampf um den "richtigen Weg" der schließlich doch glücklich auf den Pfaden Gottes endet.
Ähm, wie meinen?
Allerdings war American Recordings ein Kickass gegen all die elenden Country-Mainstream-Godlovesyou-Konservativen, die in ihm genau das gesehen haben was du meinst. Cash sang über Gott, Mord, Liebe, Sterben mit einem wütenden "Fuck Off, Welt!" und so düster, als wüsste er vom Ende der Welt. Kein Missionar, sondern einer, der alles gesehen, mitgemacht, überstanden und nichts mehr zu verlieren hat und jetzt zu sagen scheint, ihr könnt mir zuhören, ihr könnt es aber auch lassen.
Die Botschaft die ich höre ist, macht was ihr wollt aber macht es richtig. Und ob es richtig ist entscheidet ihr, mit allen Konsequenzen. Eben: I killed a man in Reno, just to watch him die.
Kurz: "A Great Man Singing The Truth"
Nix gegen dich matze73, hast einen Klasse-Musikgeschmack, aber ich frage mich seit langem, langem, warum - wenn nur irgendwie das Thema auf Johnny Cash kommt - Leute, die sich sonst in ihrem individuell geprägten Schreib- und Sprechstil bewegen, scheinbar gesetzmäßig in diesen markigen, klebrig-schwülstigen, künstlich-bedeutungsschwangeren und möglichst potenziell tränenrührenden Traktak-Stil verfallen.
Ich habe mir zum Beispiel guten Mutes dieses Buch von Dobler gekauft ("The Beast in Me") und dann gleich auf den ersten Seiten einen Widmungs-Satz wie (sinngemäß): "Dieses Buch ist für die, die es gesucht haben" oder so ähnlich ... musste es erst mal für Tage wieder weglegen. Marlboro-Werbung irgendwie.
Dann habe ich es gelesen und außer Dutzenden von Seiten Polemik gegen "Mainstream-Country" enthielt es nicht viel für mich Interessantes. Ich habe einige Titel von Garth Brooks im Radio gehört, fand es vollkommen uninteressant und verstehe beim besten Willen nicht, weshalb es sich lohnen soll, darüber mehr als eine halbe Seite zu schreiben oder zu lesen.
Der gemeinsame Nenner all meiner Auslassungen ist übrigens die Überlegung, dass ab einem gewissen Grad von Popularität offenbar ein nicht mehr kontrollierbares Eigenleben dieser Figuren beginnt. Jeder macht sich nach Bedarf seinen Johnny Cash.
und wenn schon... es macht sich auch jeder seine beatles, seinen kurt cobain oder was auch immer.
@Kukuruz (« Kurz: "A Great Man Singing The Truth"
Nix gegen dich matze73, hast einen Klasse-Musikgeschmack, aber ich frage mich seit langem, langem, warum - wenn nur irgendwie das Thema auf Johnny Cash kommt - Leute, die sich sonst in ihrem individuell geprägten Schreib- und Sprechstil bewegen, scheinbar gesetzmäßig in diesen markigen, klebrig-schwülstigen, künstlich-bedeutungsschwangeren und möglichst potenziell tränenrührenden Traktak-Stil verfallen.
Ich habe mir zum Beispiel guten Mutes dieses Buch von Dobler gekauft ("The Beast in Me") und dann gleich auf den ersten Seiten einen Widmungs-Satz wie (sinngemäß): "Dieses Buch ist für die, die es gesucht haben" oder so ähnlich ... musste es erst mal für Tage wieder weglegen. Marlboro-Werbung irgendwie.
Dann habe ich es gelesen und außer Dutzenden von Seiten Polemik gegen "Mainstream-Country" enthielt es nicht viel für mich Interessantes. Ich habe einige Titel von Garth Brooks im Radio gehört, fand es vollkommen uninteressant und verstehe beim besten Willen nicht, weshalb es sich lohnen soll, darüber mehr als eine halbe Seite zu schreiben oder zu lesen.
Der gemeinsame Nenner all meiner Auslassungen ist übrigens die Überlegung, dass ab einem gewissen Grad von Popularität offenbar ein nicht mehr kontrollierbares Eigenleben dieser Figuren beginnt. Jeder macht sich nach Bedarf seinen Johnny Cash. »):
Also bedeutungsschwanger kann ich doch gar nicht! Aber mag sein, dass da die Pferde mit mir durchgegangen sind. Ich wollte auch keine Analyse eines Johnny Cash abgeben. Die American Recordings, um die ging es mir eigentlich, waren der Auslöser für mich, mich mit ihm zu beschäftigen. Vermutlich hat er da bei mir einen Nerv getroffen und bei Sachen wie Caves "The mercy seat" oder auch Springsteens "Further on Up the Road" empfinde ich auch heute noch so, sei das nun schwülstig oder klebrig. Diesem Country der so Nashvillelike daherkommt kann ich übrigens auch nur als stinklangweilig abtun und Garth Brooks gehört da sicherlich dazu.
Sei es drum, die American recordings werden für mich immer etwas ganz besonderes bleiben, gar nicht mal so sehr die Kunstfigur Johnny Cash.
Vermutlich etwas das Thema verfehlt
Schnell sind se vielleicht, aber doch nicht so flüchtig wie die Anonymen.
Ich habe weder eine eigene Agenda der Instrumentalisierung noch eine vorgefasste Meinung zu Johnny Cash, wenn du das meinst. Die American Recordings waren die Zäsur, die auch mich dazu bewog, u.a. das Dobler-Buch wie auch die Steve Turner-Biographie zu lesen. Nach anfänglicher Begeisterung halte ich aber auch diese - und gerade diese - Aufnahmen für einen enorm professionell auf seine Wirkung hin kalkulierten pseudo-philosophischen Religions-Kitsch.
Es ist jeder nur denkbare Aufwand in diese Produktion hineingesteckt worden, verschiedene Identifikatios-Zugänge für verschiedene Hörer-Zielgruppen offenzuhalten. Da muss man sich nicht wundern, wenn der eine einen Rebellen und der andere einen Neokonservativen aus dem Mythos Johnny Cash formt.
Und der dritte wieder eine Art postmodernen Religionsstifter. So sieht es zum Beispiel der deutsche Theologe und Journalist Andreas Malessa (und so sah sich Johnny Cash vermutlich wirklich am Ende selbst):
Zitat («
Ein 62-jähriger Baptist aus Arkansas wurde zum Idol einer radikal ratlosen Enkel-Generation, die im Werte-Chaos der Postmoderne und in den Zynismen des entfesselten globalen Marktes plötzlich eine durch und durch ehrliche, authentische Stimme hörten. Diese Stimme sang von Mord und Totschlag, Sucht und Knast, von Liebe und Treue und - von der Barmherzigkeit eines altmodischen Gottes. »):
Ich frage mich aber allen Ernstes, welche Generation denn gerne so gesehen werden möchte.
dear republican party:
http://www.bilder-hochladen.net/files/7cwd…
sincerely yours dba
@kukuruz («
Es ist jeder nur denkbare Aufwand in diese Produktion hineingesteckt worden, verschiedene Identifikatios-Zugänge für verschiedene Hörer-Zielgruppen offenzuhalten »):
Und genau an sowas habe ich dabei gedacht:
@dein_boeser_Anwalt (« dear republican party:
http://www.bilder-hochladen.net/files/7cwd…
sincerely yours dba »):
bitte wie meinen?
tötest du gerade meine pointe?
So was würde mir nie einfallen!
na, dann ist ja gut.
diesen elfmeter darf man sich doch nicht entgehen lassen, wenn man das pic kennt
ich werd nie verstehen, warum man ein buch über jemanden liest (oder gar schreibt ...) der sich selbst so deutlich wie ihm möglich ausgedrückt hat ...
*klecker*
http://strawdog.files.wordpress.com/2007/0…
ich frag mich gerade ehrlich, wie jemand der so hochgestochen Sätze schreibt wie Kukuruz tatsächlich so blöde sein kann
nicht "blöde", nur eben naturwissenschaftler
@Kukuruz (« @kukuruz («
Es ist jeder nur denkbare Aufwand in diese Produktion hineingesteckt worden, verschiedene Identifikatios-Zugänge für verschiedene Hörer-Zielgruppen offenzuhalten »):
Und genau an sowas habe ich dabei gedacht:
@dein_boeser_Anwalt (« dear republican party:
http://www.bilder-hochladen.net/files/7cwd…
sincerely yours dba »):
»):
willst du damit sagen, dass sowas kalkulierte tabubrüche seitens cash waren oder wie?
42 passt nicht so ganz ... 23?54?65?