K-Pop Comedown: Bigbangs Rückkehr, Triumph und Abschied

Runde 1: Signatures

Die erste Runde ging folgendermaßen aus. Hyolyn hat mit klarem Vorsprung gewonnen, Platz zwei ging an WJSN, Viviz machten die Dritten, Kep1er die Vierten, Brave Girls gingen auf Rang fünf und LOONA markieren das Schlusslicht, aber das auch nur, weil sie dank einer Corona-Infektion nicht an der Show teilnehmen durften. Eine Performance durften sie zwar nachreichen (die ich in mein Ranking auch aufnehmen werde) - aber Punkte gab es keine. Meine Einschätzung sähe folgendermaßen aus:

1) Brave Girls - Chi Mat Ba Ram / Rollin

Ich hätt's wirklich nicht gedacht, aber ich gewinne die Brave Girls im Laufe der Show wirklich lieb. Vergesst ihre rührende Aufstiegs-Story. Diese vier Frauen sind jetzt Anfang dreißig, offensichtlich ein bisschen durch mit all dem Bullshit, ihr Labelboss sieht aus wie ein zweifelhafter Gebrauchtwagenhändler und irgendwie wirken die alle super-sweet. Ihre Performance spiegelt das alles wieder. Ja, sie haben am wenigsten Handwerkszeug von allen, die teilnehmen. In den schlimmsten Fällen sehen sie ein bisschen hilflos auf der Bühne aus. Aber wenn sie von "Chi Mat Ba Ram" auf "Rollin" wechseln, strahlen sie am meisten aus, dass sie richtig Bock darauf haben, diesen Song zu performen. Und das schlägt für mich fast alles andere. Im Grunde juckt mich so etwas wie Authentizität in diesen Kontexten wirklich selten. Aber die vier wirken verdammt genuin. Ich würde ihnen die verdammte Welt gönnen.

2) Viviz - Time For The Moon Night / Rough

Ein bisschen GFriend-Nostalgie packt einen doch so einfach: Hilft eben auch, auf denen irre guten Katalog zurückgreifen zu können. "Time For The Moon Night" ist diese bildhübsche Ballade und "Rough" einer der besten K-Pop-Songs der letzten zehn Jahre. Gerade Sin Bs Lead in den zweiten Teil, das Orchester, die etwas subtilere Choreo - ich fand das alles extrem effektiv.

3. LOONA - Paint The Town

Vielleicht hilft es nicht, dass ich wirklich nicht der größte Fan von "Paint The Town" bin, vor allem, wenn es ungefähr jeden anderen LOONA-Title gegeben hätte, mit dem ich mehr hätte anfangen können. Aber trotzdem haben sie einiges herausgeholt: Dieses Instrumental-Rework in einem traditionell koreanisch angehauchten Sound-Gewand gibt dem Song doch noch einmal eine ganze Menge neuen Atem. Die Energie ist super, die ganze Performance fierce und die Outfits ziemlich cool. Würde mich nicht beschweren, hätte "Paint The Town" von Anfang an so geklungen.

4. Hyoyln - Touch My Body

Meine Meinung zu Hyolyn in diesem Format mag für manche ein bisschen blasphemisch sein, aber: Ich finde sie ordentlich überschätzt. Ja, sie ist ein schweinecooler Artist und talentiert wie blöd, aber mir gibt die Musik von ihr als Soloist und die Musik von Sistar in beiden Fällen relativ wenig und auch die Performance hier geht nicht über "ziemlich gut" hinaus. Ich glaube, sie profitiert davon, sich durch ihre immense Bühnenerfahrung und die Belts klar vom restlichen Teilnehmerfeld abzuheben. Sie hat eben eine Wahnsinns-Routine, die auch von zwei Jahren Lockdown nicht getrübt wird. Da verstehe ich schon, dass sie dann mit einem etwas älteren Hit Koreas Nostalgie-Zentrum ordentlich andockt. Aber ich weiß nicht. Für mich fühlte sich das alles etwas zu routiniert an, ein paar Stellen wie das "welcome to paradise" fand ich ein bisschen albern und der Song ist einfach nicht so mein Ding.

5. Kep1er - Wa Da Da

Als jemand, der Kep1er als Gruppe und "Wa Da Da" als Song bisher eigentlich ziemlich cool fand: Warum genau sind sie hier? Sie haben keinen Katalog und in diesem Format viel mehr zu verlieren als zu gewinnen. Ihnen merkt man am meisten an, dass sie echt grün hinter den Ohren sind und ihr geringfügiges "Wa Da Da"-Rework hat nicht viel bleibenden Eindruck hinterlassen. Immerhin glaube ich, dass der EDM-Drop live sicher ziemlich dick geklungen hat.

6. WJSN - As You Wish

Bis ich diese Liste aufgeschrieben hatte, war ich mir relativ sicher, dass ich WJSN auf Platz 4 oder 5 allemal haben würde. Aber als ich mich dann daran gemacht habe, noch einmal durch die Performances zu gehen, ist mir aufgefallen, dass ich mich an nichts mehr erinnere, außer, dass ihnen die Sanduhr runtergefallen ist. Es war solide. Aber gut möglich, dass ich mich in zwei Stunden schon wieder an nichts davon erinnere.