Der große Spotify-Blackout
Fangen wir mit dem großen Spuk der Woche an: In Korea rasseln gerade die großen Firmen mit den Säbeln. Erst jüngst kam auch dort Streaming-Anbieter Spotify auf den Markt, der nun allerdings seinen Lizenz-Vertrag mit Kakao M nicht erneuern konnte.
Kakao M ist indes der größte Musikvertrieb des Landes und hält außerhalb der drei großen Labels fast alle Vertriebsrechte für Musiker auf dem globalen Markt inne. Sprich: Für rund ein Drittel des K-Pop-Marktes ist Spotify derzeit nicht verfügbar. Betroffen sind unter anderem IU, Zico, Mamamoo, Loona, Epik High und GFriend.
Auch, wenn die Firmen sich mit Aussagen noch eher bedeckt halten, ließ Spotify gegenüber NME zu Protokoll geben, dass sie weiterhin interessiert sind, koreanische Musik für den globalen Markt zur Verfügung zu stellen, das aber nur tun können, wenn sich Kakao M auf die standardisierten Geschäftsbedingungen einlasse. Da der Vertriebsdienst dort aber eine starke Monopol-Stellung besitzt, will dieser nicht kleinbei geben. In einem Naver-Beitrag äußerten sie sich wie folgt:
"Kakao M hat mitgeteilt, dass sie eine Verlängerung des internationalen Vertrages mit Spotify beantragt haben und dass sie die Lieferung von nationaler Musik separat behandelt sehen möchten. Die aktuellen Spotify-Richtlinien verlangen jedoch, dass die Unternehmen gleichzeitig Inlands- und Auslandsverträge abschließen. Die Gespräche werden fortgesetzt."
"Aufgrund der Richtlinie von Spotify, dass nationale und globale Verträge gleichzeitig abgeschlossen werden müssen, ist unser globaler Vertrag derzeit abgelaufen. Wir setzen derzeit unsere Verhandlungen über die Lieferung von Musik fort."
Es ist also ein Machtspiel auf Kosten von Künstlern, die bares Geld verlieren - und Fans, die ganz gerne die Musik hören würden. Ob sich das Problem bald auflöst, oder ob sich hier ein langfristiger Riss im Musikmarkt abzeichnet, bleibt abzusehen.
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