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Das März-Feature-Kuriositätenkabinett, Pt. 1

Wir unterbrechen den Strom an Reviews und News für drei Kollabos, die so seltsam und out of the box erscheinen, dass ich sie nicht als normale Zusammenarbeiten lesen kann. Ihr werdet gleich sehen, warum. Bis dahin installiere ich drei neue Skalen: Die Absurditäts-Skala beschreibt, wie komisch die Zusammenarbeit objektiv ist. Die Chemie-Skala beschreibt, wie gut die Beteiligten tatsächlich miteinander harmonieren. Und die Song-Skala beschreibt, ob der Song etwas taugt. Alles klar? Alles klar! Exponat eins:

1. Jennifer Lopez feat. (G)I-Dle - "This Time Around"

Beginnen wir direkt mit einem Schocker: Jennifer Lopez macht noch Musik! Für unsere jüngeren Leser*innen: Miss Lopez war einst die real Jenny from the block, ein halblebiger Popstar aus den 2000ern, der in der Club-EDM-Phase der 2010er noch ein bisschen zweiten Wind gefangen hat. Sie war leider stimmlich nie eine Granate und brachte auch nicht die spannendste Persönlichkeit mit, weswegen sie zu den Figuren der Zeit gehört, für die Leute weniger Nostalgie empfinden.

Mit "This Time Around" will sie noch einmal aufdrehen und ihr Bestes geben, um zu demonstrieren, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehört. Das ist die einzig mögliche Erklärung, warum sie sich (G)I-Dle auf diesen Song geholt hat: um zu zeigen, dass auch in ihrem Musikkosmos Zeit vergangen ist. Denn dieser Song klingt sonst schon extrem aus selbiger gefallen. Schlimmer noch: Er klingt langsam.

Ein großes Achievement des modernen Pops ist, dass Tracks nicht mehr länger sind als sie sein müssen. Dieser Song reicht gerade an die vier Minuten heran, aber zieht sich wie Kaugummi. Die Verses erscheinen komplett blutleer, der Refrain baut marginal Momentum auf, nur um es dann in einer ereignislosen Afterhook zu verschießen. Skurrilerweise schieben sie die K-Pop-Girlgroup an eine Stelle des Songs, an der in einem 2010er-Club-Song normalerweise der Gastrapper auftauchen würde. Damit aber jeder einmal darf und auch jeder einmal seine Vocals präsentieren kann, dauert das alles aber viel zu lang, und es fühlt sich eher wie ein dritter Verse an als wie etwas, das den Song entwickelt ... echt jetzt? Drei Verses? Was ist das? Conscious Rap? Ach du liebe Güte.

Absurdität: 3/5, es ergibt Sinn, sich so eine Verjüngungskur anzuschaffen.
Chemie: 1/5, diese Menschen haben nie auch nur ein Wort miteinander gewechselt und ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie von der Existenz der jeweils anderen wissen.
Song: 1/5, zzz.

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