Das März-Feature-Kuriositätenkabinett, Pt. 3
3. Matt Champion feat. Jennie - "Slow Motion"
Wir beschließen das Kabinett mit der mir schleierhaftesten Kollabo: Wie kommt Matt Champion, seines Zeichens der viert-beliebteste Typ aus einer experimentellen Hip Hop-Gruppe, die nun seit ein paar Jahren gescheitert brach liegt, an einen der größten Stars auf dem Planeten? Es heißt, seine Freundin sei mit Jennie befreundet. Wer weiß? Was auch immer: Brockhampton x Blackpink klingt ja erst einmal ziemlich aufregend. Was passiert hier?
Matt Champions Ansatz, sich als superartsy Boy neu zu erfinden, habe ich vor ein paar Wochen schon in der Hip Hop-Kolumne beobachtet. Ich bin mir unschlüssig, was ich davon halten soll. Zunächst steckt da definitiv eine lobenswerte Ambition dahinter, etwas Künstlerisches zu tun. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Vision dahinter und deren Ergebnisse die Mittel und den Pömp nicht ganz rechtfertigen. "Slow Motion" hat eine Joji-ness, die sich experimentell in verschiedenen Passagen um einen Breakbeat schraubt. Aber gleichzeitg sorgt das dafür, dass der Song weder groß catchy ausfällt noch markant hängenbleibt.
Es ist irgendwo, im weitesten Sinne des Wortes, schon ein Vibe. Aber ich fürchte, das hier müsste ich im größeren Kontext eines Albums hören, um es wirklich zu beurteilen. Dort könnte es eine sinnvolle, große Rolle spielen oder sich als prätentiöser, sinnloser Bluff entpuppen. Jennie ritzt ihn in ihrer Präsenz als gnädige Roboter-Göttin ziemlich brutal auseinander, auf jeden Fall.
Absurdität: 5/5, ich glaube selbst jetzt, wo es passiert ist, hat niemand so richtig realisiert, dass es passiert ist.
Chemie: 2/5, es wirkt sehr wie ein Freundschaftsdienst.
Song: 2,5/5, noch unsicher, aber für sich muss ich es nicht noch einmal hören.
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