J-Hope feat. J. Cole - On The Street
Es wird wahrscheinlich bald ein bisschen mehr davon geben, denn im Rahmen dieser BTS-Solo-Ära hat sich nun auch J-Hope zu Wort gemeldet und ein lange angedeutetes Traum-Feature mitgebracht. Gemeinsam mit Dreamvilles J. Cole hat er sich jemanden ins Boot geholt, der die Rap-Lines von BTS lange inspiriert hat. Die Versatzstücke für einen großartigen Song sind da: Der Beat ist fantastisch - absolut smooth, sonnig, nostalgisch, genau wie RMs besten Momente auf "Indigo" hat es diesen Flavor von melancholischen, aber emotional komplexen Coffeehouse-Hip Hop. Wirklich, wirklich toll!
Warum J-Hope sich dann nicht ganz traut, Bar für Bar mit seinem Idol zu gehen, erschließt sich, ist aber trotzdem ein bisschen schade. Er macht eine solide Hook und einen kurzen Verse, der aber auch ein bisschen hinter Cuts und Vocal-Editing versteckt ist. Ich glaube, er hätte sich mehr zutrauen und offensiver aufspielen können. Er hat doch eigentlich den Flow und die Ausstrahlung. In Sachen reiner Präsenz sieht er so ein bisschen schüchtern vor einem ziemlich mächtigen Feature-J. Cole aus, der - wenn auch lange nicht mein persönlicher Lieblingsrapper - in solchen Momenten stimmlich immer eine ziemliche Macht ist.
Trotzdem bringt Jermaine seine Stange an eher fragwürdigen Textmomenten mit. "Name a artist who could derail / You'll never see it like a n*gga hula-hoopin' in jail" ist ... definitiv ein Wie-Vergleich. Auch "I got a friend smart as fuck, but he stupid as hell / He swear that God ain't real / Since it ain't no way to prove it his self" ist ein seltsamer Sidetrack für ein Pop-Feature aber gut, Cole wird seine Weisheiten, oder was er dafür hält, wo auch immer anbringen. Der Verse klingt auf jeden Fall fantastisch und "On The Street" macht auf mich den gleichen Eindruck wie Jins "The Astronaut". Freudige, gut umgesetzte Heldenverehrung mit einem Hauch von der Frage, was hätte sein können, wenn das Idol sich ein bisschen mehr getraut hätte.
Wertung: 4/5
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