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Platz 23: Sido - "Maske" (2004)

Nein, nüchtern betrachtet, hatten wir es in Sido nie mit einem technisch beeindruckenden Rapper zu tun, allerdings überragte er in seiner diesbezüglichen Drittklassigkeit, vor allem aber mit seinen unbestrittenen Entertainerqualitäten seine Labelkollegen bei Aggro Berlin trotzdem locker. Die wiederum haben marketingtechnisch aber auch einfach alles zum Niederknien richtig gemacht. Mit der silbernen Totenkopfmaske, die sie ihrem Enfant Terrible überstülpten, verwandelten sie einen Untergrund-Dude, für den bis dahin alles die Sekte war, in eine Ikone mit (auch optischem) Wiedererkennungswert. Klar, dass das Solo-Album, auf das die Fans, als es 2004 endlich erschien, wahrhaftig lange genug gewartet hatten, dann auch "Maske" heißen und selbige auf dem Cover tragen musste.

Sidos Debüt birgt mit "Mama Ist Stolz", "Fuffis In Club" und allem voran "Mein Block" die Songs, die lange untrennbar mit ihm verbunden waren. "Auch wenn ich jetzt das Land rock', ich bin immer noch Sido aus'm Block", verging sich Sido abschließend an einem J.Lo-Song. Damals hatte er noch Recht damit. Bevor er irgendwie, irgendwo, irgendwann vom Jungen von der Straße zu genau der Sorte medial omnipräsenter Befindlichkeitsrapper mit jedem glatten Pop-Feature, das der Mainstream hergibt, mutierte, auf den er zu "Maske"-Zeiten noch in hohem Bogen gespuckt hätte. Hier gilt es zur Abwechslung mal, das alte Nostalgiker*innen-Credo: früher war besser.

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Sido - "Maske"*

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