Seite 9 von 25

Platz 17: Nura - "Periodt"

"rap und politics, es ist mühsam. gib mir einfach babsi bars"

"'Außerdem könnten einiger ihrer Aussagen eher den Eindruck von Männerhass als von ironischer Kritik erwecken. Aber vielleicht ist es genau das, was zur Provokation nötig ist.' - Ist eine schwierige Gratwanderung auf kurz oder lang. Nicht jede plumpe Beleidigung gegen Männer auf einem feministischen Track muss gleich Misandrismus pur sein, sondern kann je nach Kontext auch eine wichtige Anmerkung darstellen. Aber ebenso muss man nicht jede Provokation gegen Männer einfach so stattgeben, nur weil wir immer noch in patriarchalen Zeiten leben.
So manches Problem hat man gerade in der neoliberalen Ära auch als Mann, und einige Lines von Rapperinnen oder Zitate von Aktivistinnen repräsentieren ab und zu mal eher die eigene, individuelle Fehde gegen das andere Geschlecht als alles andere. Die von ihnen genannten spezifischen Probleme sind dann weniger repräsentativ für das Gesamtbild, als diese Personen vielleicht denken.
Ein gutes Beispiel dafür ist für mich dieses Ding mit sogenannten Fuckboys, was z. B. eine Senna Gamour vor einiger Zeit auch etwas außerhalb ihrer Bubble erfolgreich thematisiert hat. Dem versucht man dann eher einen verzweifelt feministischen Touch zu verleihen, wobei ich mir dann aber am Ende des Tages dachte, dass sich das Problem mit dem Erwerb von erweiterter Menschenkenntnis und dem Ansatz, mal von den eigenen erhöhten Ansprüchen abzusehen, für die Betroffenen von selbst löst."

Zur Review: "Periodt"
Zum Porträt: Nura

Seite 9 von 25

Weiterlesen

Noch keine Kommentare