Platz 8: Kanye West & Ty Dolla Sign - "Vultures 1"
"Als jemand, der viele seiner Alben wirklich gemocht hat, ist für mich jetzt eine Grenze erreicht. Sicher auch der Grund, warum mir das Thema so nahe geht.
Kann mir jedenfalls keinen Song mit einem Text anhören wie
'„'Now I'm Ye-Kelly, bitch, / Now I'm Bill Cosby, bitch / Now, I'm Puff Daddy rich / That's MeToo me rich'.
Und hier geht‘s nicht darum, was ein Künstler darf. Sondern ob man als Musikkonsument bereit ist, dessen Ego noch weiter zu pushen bzw. zu ertragen.
Dieses Album ist die Trumpisierung des Rap.
'„'Crazy, bipolar, antisemite / And I'm still the king'
Im Ernst? Dafür, die Worte 'Crazy, bipolar, antisemite' in aufzählender Form nebeneinander zu setzen, gebührt ihm das goldene Stück Schei*e am Band.
Seine Bipolarität ist für ihn nur Mittel zum Zweck. Eine Legitimation für sämtlichen menschenverachtenden Auswurf seines kranken Egos.
Ich weiß aus meinem Bekanntenkreis, was es bedeutet, bipolar zu sein.
Habe sowohl absoluten Größenwahn als auch den völligen Verlust des Selbstvertrauens miterlebt.
Auf Kanye trifft meiner Meinung nach nur ersteres zu.
Also vielleicht nur 'Polar' in Richtung Selbstüberschätzung.
Ich möchte in keinster Weise 'Bipolarität' kleinreden. Diese Krankheit sucht sich niemand aus, ist schwer behandelbar und Betroffene haben all unsere Unterstützung verdient.
Aber Kanye nehme ich das nicht ab.
Bipolar bedeutet NICHT:
Antisemitismus
Sympathie mit Vergewaltigern
Homophobie
Frauenobjektisierung
Schlechter Kleidungsstil
Dieses Gesamtbild trifft nur auf Kanye zu."
Zur Review: "Vultures 2"
Zu den Porträts: Kanye West, Ty Dolla Sign
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