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Biopics & Porträts - Platz 03

"The Doors"

Er machte Wall Street, JFK, Platoon oder Natural Born Killers. Doch Starregisseur Oliver Stone war niemals so gnadenlos gut wie in diesem apokalyptischen Morrison-Biopic von 1991. Am Ende des Regenbogens erwarten Jim nur - surreal umgesetzte - Selbstzerstörung, Drogenwahn und Tod auf den schwarzledernen Dämon. Dennoch wird Jim nicht nur das männliche Sexsymbol der Swingin' Sixties, sondern auch Eulenspielgel einer bigotten US-Gesellschaft. Val Kilmer liefert hierzu den besten Auftritt seiner Karriere. Er sieht der toten Ikone beängstigend ähnlich und singt alle Konzertszenen mit verstellter Stimme nahtlos selbst ein. Kyle MacLachlan spielt den stets besorgten Tastenmagier Ray Manzarek kongenial. Gäste wie Billy Idol treten auf. Und die echten John Densmore/Robbie Krieger inszenieren die Livemusic des Films authentisch. Den wohlverdienten Oscar verweigerte man Kilmer nach dieser Leistung. Zu subversiv erschien der Konservativen Jury Morrisons Geist noch 20 Jahre nach dessen Tod. Brilliant: Die historisch verbürgte Szene in Warhols Factory: "Jemand gab mir dieses goldene Telefon und sagte, ich könne damit mit Gott sprechen. Nimm du es; ich habe ihm nichts zu sagen." Stones Film hingegen sagt und zeigt alles, was der Doors-Novize zum Einstieg braucht. Die sinnlichste Sex'n'Drugs'n'Rock-Biografie aller Zeiten.

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