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Breaking The World, Pt. 4

Als alles an die Öffentlichkeit geriet, stiegen Gitarrist Joe Prunera und Drummer Dane Davis aus der laufenden Tour aus. Metalsucks erreichte Prunera für ein Interview und erfuhr, dass es ihm kaum anders ging als den ausgetricksten Venue-Betreibern. Via Facebook hatte ihn eine Mitarbeiterin von Aligned Artist Management kontaktiert und ihm angeboten, sich einer Band mit sicherem Plattenvertrag für eine Europa-Tour anzuschließen. Zusammen mit einigen Mitbewerbern erschien er zur Audition und bekam den Job. Die AAM-Mitarbeiterin bekam er nie zu Gesicht, später konnte er sie auch nicht mehr via Mail oder Facebook erreichen. Doch die Band war echt, jedes Wochenende fanden in den S.I.R. Studios in Hollywood Proben statt, um sich auf die anstehende Tour vorzubereiten.

Pruneras Erzählungen erwecken den Anschein einer rein professionellen Beziehung zu Jered Threatin. Er gibt an, es habe sich im Gespräch nie ergeben, über Threatins Herkunft oder gar seinen etwas ausgedacht wirkenden Namen zu sprechen. In Sachen Tour belog Threatin seine Bandmitglieder. Er versprach Säle mit Kapazitäten zwischen 1.000 und 1.500 Plätzen. Stattdessen durften Prunera und Co. dann vor null bis drei zahlenden Gästen in wesentlich kleineren Clubs spielen. Als die Band über die Medien vom gesamten Ausmaß des Betrugs erfuhr, versuchte sich ihr Boss trotz allem noch aus der Sache herauszureden und leugnete jede Beteiligung. Er sei nur der Künstler und wisse nicht, was geschehe.

Bassist Gavin Carney blieb Threatin zunächst treu. Doch Hoffnungen schadenfroher "Fans", Threatin vielleicht noch auf einer ihrer verbleibenden Shows zu erwischen, wurden trotzdem enttäuscht. Einige Venues zogen die Reißleine und cancelten die Auftritte von sich aus (so etwa das Café Central in Weinheim), andere Gigs wie zum Beispiel den in Belfast, sagte Threatin selbst ab. Schade eigentlich, womöglich hätte er nach den Berichten tatsächlich Tickets verkauft.

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