Hört uns nicht zu!
Alice Cooper sieht das mit Musik und Politik sowieso kritisch. Ihr wisst schon: Kirche und Staat. Und ganz Unrecht hat er nicht: "Zuallererst: Warum glauben die Leute, Rockstars wüssten mehr als sie? Das ist der größte Trugschluss der Welt! Wenn überhaupt sind wir dümmer. Wir sind nicht cleverer als irgendwer sonst. Ich meine: Warum denkt ihr, sind wir Rockstars? Glaubt mir, wir lesen keine anderen Magazine als ihr. Niemand ruft uns an und steckt uns politische Insider-Informationen. Wir wissen weniger als ihr. Wenn ich fernsehe, schaue ich "Family Guy"."
"Rock'n'Roll wurde soweit weg von Politik erbaut wie nur irgend möglich. Wenn meine Eltern sich darüber unterhielten, wen sie wählen würden, bin ich im Nebenzimmer verschwunden und habe Beatles oder Rolling Stones aufgelegt. Und so bin ich heute noch."
Na, lieber Alice, so dumm bist du doch gar nicht. Allerdings waren bestimmte Bereiche der Kunst schon immer gesellschaftsbezogen. Und zur Gesellschaft gehört nun einmal auch die Politik. Insofern ist Alices Punkt zwar durchaus nachvollziehbar (und mir wäre es lieb, ein paar Kandidaten würden seiner Anleitung folgen), aber völlig unabhängig davon, was einen Kerl, der seit vierzig Jahren in Plateuschuhen, Faschingsschminke, vollgesabbelt mit rotem Joghurt und übers Lecken singend in der Öffentlichkeit auftritt, dazu qualifiziert, die aktuelle politische Lage zu analysieren, die Gegenfrage: Wenn er doch genauso viel weiß wie wir, warum sollte er es dann nicht dürfen? Does it matter? Make America sick again!
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