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Livesplitter: Royal Blood

Gesundheitlich angeschlagen ist derzeit auch Royal Blood-Frontmann Mike Kerr. Die Show in Zürich am 3. November sagte die Band kurzfristig ab, zwei Tage später in Berlin begrüßte Kerr seine Fans mit den Worten: "Ich fühle mich, als würde ich gleich sterben." Entsprechend pissig reagiert der Brite auf hartnäckige Becherwerfer ("Ich werde dich finden und töten").

Auch wenn Kerr zwischen den Songs sehr wortkarg bleibt, merkt man seiner Performance die Krankheit nicht wirklich an. Er singt mit beeindruckender Kraft, schmeißt sich in die Riffs, feuert das Publikum an, und das Zusammenspiel mit Drummer Ben Thatcher läuft wie geschmiert. Drei Amps, ein fleißig benutztes Pedalboard, Bass und Schlagzeug reichen als Utensilien, um 3.000 Leute bestens zu unterhalten. Das oft unterkühlte Berliner Publikum dankts mit frenetischem Jubel, großer Sprungkraft und viel Moshpit-Energie.

Gerade deshalb fragt man sich unweigerlich, ob die Songs nicht noch besser in kleineren Clubs funktionieren würden, wo die Distanz zwischen Band und Zuschauer wesentlich geringer und die Intensität noch höher wäre. Vielleicht würden Royal Blood in solchem Ambiente auch keine 15 Euro pro Patch verlangen. Naja, der Erfolg und die Reichweite seien ihnen gegönnt. Warum sie heute große Hallen füllen, bewiesen sie schließlich gerade.

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