5 Fragen an President
Premiere im Metalsplitter! Wir konnten als erstes deutsches Medium eine Audienz mit President bekommen. Die Debüt-EP "King Of Terrors" erschien Ende September. Der maskierte Ominösling beantwortete uns die üblichen Kolumnenfragen, pardon: Es antwortete "die Stimme, die für President spricht. Die Individuen dahinter spielen keine Rolle. Der Zweck ist, was wichtig ist – der Sound, die Message, die Connection." Okay, let's go:
1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Da gibt es viele, aber "OK Computer" von Radiohead markierte einen Wendepunkt. Es bewies, das Musik sowohl tief emotional als auch konzeptuell angstfrei sein kann – wunderschön, unkomfortabel und voll und ganz eine eigene Welt. Diese Balance zwischen Verletzlichkeit und Spannung hat Spuren hinterlassen, die nie verblasst sind.
2. Auf welche deine(r) Riffs/Melodien/Lyrics/Patterns bist du am meisten stolz?
Dieser Platz gehört "In The Name Of The Father". Es war das erste Mal, dass ich etwas geschrieben habe, das sich mehr wie 'Wahrheit' angefühlt hat als wie 'Performance'. Jedes Wort kam von einem Ort des Kollapses und des Wiederaufbaus. Jetzt andere Menschen das singen zu hören, fühlt sich an, als würde man einer Wunde dabei zusehen, die sich in Stärke verwandelt.
3. Was sollte sich in der Rock-/Metal-Community zum Besseren verändern?
Weniger Gatekeeping, mehr Offenheit. Das Genre wurde auf Rebellion und Freiheit aufgebaut, aber gibt sich mehr Regeln als irgendwas sonst. Heavy Music floriert, wenn sie sich entwickelt. Wenn sie ohne Furcht neue Ideen, Sounds und Emotionen willkommen heißt.
4. Was zeichnete die Arbeit an "King Of Terrors" besonders aus?
Zum ersten Mal hörte ich auf, mich hinter Ironie oder Struktur zu verstecken. Alles an "King Of Terrors" wurde auf die Nerven reduziert. Es wurde nicht gemacht, um zu beeindrucken, sondern um zu überleben. Die Ehrlichkeit veränderte alles an meinem Schaffensprozess.
5. Was sollte man definitiv über dich wissen?
Dass ich noch lerne, mit Stille umzugehen. President ist absichtlich laut, doch dahinter steht jemand, der immer noch nach Frieden, Zweck und Balance sucht. Das Projekt hilft mir dabei.
Einen Buchtipp ließ uns President auch noch da: "Das Buch der Unruhe" von Fernando Pessoa. "Es geht um den inneren Lärm, mit dem wir alle leben – die Widersprüche, die Sehnsucht, das leise Chaos Mensch zu sein. Es spendet keinen Trost, aber es ist wahr."
Noch keine Kommentare