Gene spricht wieder
Stichwort Gene Simmons: "Die Leute, die die Musik töten, sind die Fans selbst. Nicht Amerika, keine Aliens aus dem All – die Leute, die die Musik lieben." Ja, ist der Herr denn jetzt völlig übergeschnappt? Im Interview mit Thunder Undergound ging es mal wieder um das leidige Thema Bezahlung im Digitalisierungszeitalter. Während der Kiss-Boss sich selbst als "reicher Bastard" bezeichnet, spielt er einmal mehr den knight in shining armor für kleinere Bands. "Stell dir vor, du bist in einer neuen Band, hast die Leidenschaft, die Musik und liebst es einfach – kannst es aber nicht machen. Du kannst nicht einfach rausgehen und live spielen, weil dich schlichtweg niemand kennt. Also musst du irgendwie deine Musik in die Welt bringen. Nur: Wenn du vorhast, von der Musik zu leben, kannst du nicht einfach deine Musik in die Welt bringen. Dann wohnst du im Keller deiner Mutter, gehst einem Job nach, stellst deine Musik kostenlos zur Verfügung und meinst: 'Ich muss meine Live-Shows promoten.' Das funktioniert nicht." Warum das nicht funktioniert? Hier kommt das Zitat am Anfang des Absatzes ins Spiel.
Weiter gehts: "Erinnerst du dich an Radiohead? Die haben mal ein Album veröffentlicht und gesagt: 'Zahlt dafür was ihr wollt.' Das haben sie genau einmal gemacht oder? Es funktioniert einfach nicht. Berechne den Leuten was! Lass sie zahlen! Zieh eine verdammte Grenze, die erkennen lässt, was kommerziell und was wohltätig ist. Wenn du dein Geld mal hast, kannst du dich immer noch dazu entscheiden, wohltätig zu werden."
"Hast du schon mal einen Pickeljungen zu dir sagen hören: 'Hey, du bist zu reich, du brauchst die Kohle gar nicht.' Hör mal zu, Bitch: Ich habe nicht nach deiner Meinung gefragt. Ich lass dich wissen, wie viel Kohle ich brauche und was ich nicht brauche. Ich brauche keinen Bengel, der sich noch nichtmal den ersten Spermafleck vom Bein gewischt hat, der mir erzählt, was ich im Leben brauche!"
Und die Moral von der Geschicht'? Wasch dich immer brav, dann hört Gene dir vielleicht zu.
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