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Threatin strikes again

Eine weitere Band, bei der man nie genau weiß, was denn nun eigentlich Sache ist: Threatin. Im November machte das Soloprojekt des US-Amerikaners Jered Threatin (bürgerlich: Jered Eames) weltweit Schlagzeilen, weil sich ihre gesamte Fanschar aus bezahlten Fake-Accounts zusammensetzte und entsprechend niemand zu den Konzerten ihrer Europa-Tour auftauchte. Es stellte sich heraus, dass Threatin über Jahre hinweg an einem gefälschten Business-Netzwerk gebastelt hatte. Wir berichteten.

Schon kurz nachdem die Sache aufgeflogen und seine Begleitband abgesprungen war, versuchte der Musiker, dem Ganzen eine Metaebene zu verpassen: "What is Fake News? I turned an empty room into an international headline. If you are reading this, you are part of the illusion", kommentierte er.

Inzwischen elaborierte Threatin die Ausrede. Die BBC besuchte ihn in seinem anscheinend großzügig mit Selbstporträts geschmückten Zuhause in Hesperia, Kalifornien und befragte ihn ausführlich zu den Vorfällen. Er erklärte: "Ich habe meine eigene Zerstörung geschaffen. Meine Idee war: Wie fülle ich diese leeren Räume? Ich fülle sie mit Augen aus der leeren Welt. Das war von Beginn an die Zielsetzung. Es gibt keine Schurkenfigur mehr in der Rockmusik und ehrlich gesagt auch nicht in der Musik allgemein. Ich versuche, mich selbst zum Schurken zu machen". Nach der medialen Enthüllung habe das super funktioniert: "Ich kam nach Hause und hatte Abertausende CD-Verkäufe. Ich habe eine Kult-Gefolgschaft".

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