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Cannibal Corpse-Fans sind böse

Um God's Will! Die Russen scho mer. Ihr erinnert euch? Der orthodoxe Dmitry Tsorionov protestierte gegen die aktuelle Cannibal Corpse-Tour, die von Anfang bis Mitte Oktober in acht russischen Städten Halt machte. Blasphemisch sei das Ganze und gegen das Gesetz.

Zunächst passierte auf sein Bestreben zwar gar nichts. Über den Verlauf der Konzerte wird sich Tsorionov jedoch vermutlich sehr gefreut haben. Am 5. Oktober schloss das Venue plötzlich aufgrund "technischer Probleme". Am 10. Oktober stürmten bewaffnete und maskierte Polizeibeamte die Veranstaltung, führten einige Besucher zum Drogentest ab und brachten das bereits seit einer halben Stunde laufende Konzert zu einem abrupten Ende.

Die Shows in St. Petersburg und Moskau cancelten die Behören, indem sie den Band-Mitgliedern vorwarfen, die falschen Visa zu besitzen, weshalb sie nicht auftreten durften, es sei denn, ihnen stehe der Sinn nach einer Polizeieskorte aus der Halle. Unmittelbar vor Beginn der Tour hatten die Verantwortlichen den Musikern wohl noch versichert, dass sämtliche Dokumente in bester Ordnung seien. Visapolitik scheint im Putin-Staat offenbar ein äußerst kompliziertes Metier zu sein.

Zu allem Überfluss protestierten in St. Petersburg einige Fans gegen die kurzfristig abgesagte Show. Weil sie vermuteten, dass der wahre Grund der Absage Tsorionovs Beschwerde gewesen sei. 18 dieser Spekulanten können sich nun auf bis zu 15 Tage Gefängnis einstellen. Ich weiß schon, wohin ich nächstes Jahr nicht in den Urlaub fahre.

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