Entlassungswelle bei Bandcamp
Erst vor wenigen Wochen berichteten wir von der Übernahme Bandcamps durch die Musiklizensierungsfirma Songtadr. Jetzt zeigen sich erste Konsequenzen. Rund die Hälfte aller zuvor bei Bandcamp Beschäftigten erhielten offenbar kein Angebot zur Verlängerung ihrer Arbeitsverträge im neuen Setup und sitzen damit vor der Tür. Der nun ehemalige Bandcamp Daily-Redakteur JJ Skolnik ging damit am 16. Oktober – dem Tag der offiziellen Übernahme – via X an die Öffentlichkeit.
Zudem erkennt Songtradr die Mitarbeiter-Gewerkschaft Bandcamp United bislang nicht an. Unter dem vorherigen Eigentümer Epic Games konnte diese noch operieren. Bereits kurz nachdem der Deal mit Songtradr bekannt wurde, startete Bandcamp United eine Petition für die eigene Anerkennung. In einer Pressemitteilung wiesen sie außerdem daraufhin, dass den meisten Mitarbeiter:innen schon zu diesem Zeitpunkt Systemzugänge entzogen worden seien und kritisierte die kurzen Antwortzeitfenster von nur 72 Stunden für von Songtradr verschickte Stellenangebote.
Songtradr äußerte sich gegenüber Metal Injection wiefolgt: "In den letzten Jahren sind die Betriebskosten von Bandcamp deutlich gestiegen. Es bedurfte einiger Anpassungen, um ein nachhaltiges und gesundes Unternehmen zu gewährleisten, das seiner Gemeinschaft von Künstler:innen und Fans dienen kann. Nach einer umfassenden Prüfung, die auch die Bedeutung bestimmter Rollen für einen reibungslosen Geschäftsbetrieb und die bereits bestehenden Funktionen bei Songtradr einschloss, haben 50 Prozent der Bandcamp-Mitarbeiter Angebote angenommen, zu Songtradr zu wechseln. Diejenigen, die keine Angebote erhalten haben, werden, wie am 28. September kommuniziert, im Zuge ihrer Entlassung von Epic eine Abfindung erhalten. Wir haben uns dem Vorhaben verschrieben, die bei Fans und Künstler:innen beliebten bestehenden Bandcamp-Dienste beizubehalten, darunter die Artist-First-Umsatzbeteiligung, Bandcamp Fridays sowie Bandcamp Daily. Wir freuen uns darauf, Bandcamp in unserer musikalischen Gemeinschaft willkommen zu heißen. Wir teilen eine tiefe Leidenschaft für alles, was mit Musik zu tun hat, und werden Künstler:innen, Labels und Fans, die das alles möglich machen, weiterhin zur Seite stehen."
1 Kommentar
Keine Sorge! Sie teilen eine tiefe Leidenschaft für alles, was mit Musik zu tun hat, und werden Künstler:innen, Labels und Fans, die das alles möglich machen, weiterhin zur Seite stehen! Also solange Kunstschaffende halt möglichst kein Geld mit ihrer Kunst verdienen und die Angestellten für die Dienstleistung nicht ausreichend entlohnt werden wollen.