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Kollision mit Elch

Während Howard Jones in den USA bei Five Finger Death Punch einsprang, machte seine einstige Band Killswitch Engage eine folgenschwere Begegnung in Schweden. Ihr Tourbus kollidierte am Morgen des 24. August mit einem Elch. Die Band war gerade auf dem Weg zum von In Flames organisierten Festival Dalhalla Brinner in Rättvik.

Sänger Jesse Leach schilderte den Vorfall anschließend via Instagram, postete dazu ein Video vom demolierten Bus und dachte laut über Nebeneffekte seines Jobs nach.

"Du weißt nie, was der nächste Tag bereithält. Nehmt nichts für selbstverständlich. Das ist die Szenerie, zu der ich gestern Früh gegen 6 Uhr aufgewacht bin. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Unser Fahrer Tom erlitt einige Bänderrisse und wurde ganz schön aufgeschüttelt, aber er ist okay. Der majestätische Elch, der mit unserem Bus zusammenprallte, kam leider weniger glimpflich davon.

Ich fürchte mich nicht beim Reisen, das würde nicht funktionieren, aber das zu sehen jagte mir durchaus Angst ein. Weniger Angst um meine eigene Sicherheit als vielmehr, jemanden zu verlieren oder ernsthaft verletzt zu sehen, den ich liebe. Das beschäftigte mich, als wir im Ersatzbus wegfuhren. Als ich über das 'Was wäre wenn' nachdachte, kullerten mir ein paar Tränen übers Gesicht. Ich denke an all die Bands, die wegen solcher Unfälle mit Verlusten oder Verletzungen klarkommen mussten. Ich denke an meine Freunde da draußen, die das Gleiche tun und die hart arbeitenden Crews, weg von ihren Familien und Lieben, schlafend in einem Gefährt auf den Autobahnen dieser Welt. Der Preis für dieses Leben kann hoch sein. Die Momente von Schönheit und Triumph können plötzlich von Leid und Verlust abgelöst werden. Wir verpassen Ereignisse, erste Male, Geburtstage, Jubiläen und und und. Unsere Lieben zuhause schleppen diese Last genauso wie wir selbst und fragen sich, ob es ihren Lieben gut geht. Es ist eine Balance aus Vertrauen, Hoffnung und Inschachhalten der Ängste.

Ich bin so dankbar für meine Freunde und meine Wahlfamilie hier draußen. Dankbar, dass wir alle okay sind und weitermachen können. Nächstes Mal, wenn ihr ein Band- oder Crewmitglied trefft, denkt daran, dass wir ein anderes Leben führen und das nicht immer einfach ist. Rock'n'Roll kann seinen Tribut fordern und oft passiert das, wenn man es am wenigsten erwartet. Meine Gedanken sind bei jeder Person, die jemanden on the road verloren hat oder deshalb leiden musste. Ich betete gestern in Angst und war einfach dankbar, dass es nicht schlimmer gekommen ist. Betrachtet das Leben nicht als selbstverständlich. Ihr wisst nie, was morgen kommt."

Zahlreiche Kolleg:innen drückten in den Kommentaren unter dem Post ebenfalls ihre Erleichterung darüber aus, dass bei dem Vorfall nichts Schlimmeres passiert ist – darunter Zeal And Ardor, Dez Fafara, August Burns Red, In Flames und Courtney Cox. Letztere hatte vor nicht allzu langer Zeit Ähnliches erlebt: "Bei der vorvorletzten Tour wachte ich um 6 Uhr früh auf und merkte, dass die deutsche Polizei unseren Bus fuhr. Ich wurde ganz weiß als ich darüber informiert wurde, was passiert war, während ich geschlafen hatte. Früh am Morgen hatte unser Busfahrer auf der Autobahn ein Hirnaneurysma erlitten. Irgendwie hat er es geschafft, anzuhalten, bevor er bewusstlos wurde und rettete so unser aller Leben. Er starb zwei Tage später im Krankenhaus. Das beschäftigt mich noch heute. Ich bin froh, dass ihr in Sicherheit seid."

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