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Transphobie 1: Alice Cooper

Erst vor wenigen Wochen hatte Alice Cooper einen Deal mit der Beauty-Firma Vampyre Cosmetics geschlossen, für eine geplante gemeinsame Makeup-Kollektion. Am 25. August cancelte das Unternehmen diese Zusammenarbeit nun wieder. Angesichts Aussagen Coopers in einem Interview mit Stereogum sahen sich Vampyre gezwungen, sich von ihm zu trennen, um ihre Werte zu wahren.

Cooper bezeichnete in dem Interview unter anderem Transgender-Care als "Modeerscheinung". Er befürchte, "eine Menge Leute behaupten, etwas zu sein, einfach weil sie es sein wollen. Ich finde es falsch, wenn man ein sechsjähriges Kind, das bloß spielen will, verwirrt und sagt: 'Ja, du bist ein Junge, aber du könntest auch ein Mädchen sein.'"

Er erkenne zwar an, dass es gerechtfertigte Transgender-Fälle gäbe, betont er zu Beginn seines Arguments, führt dann jedoch – nachdem der Interviewer ihn darauf hinwies, dass es bei Gender Affirming Care keineswegs darum ginge, Kindern Zweifel über die eigene Identität einzupflanzen, sondern ihnen vielmehr zuzuhören – beliebte Anti-Trans-Talking Points auf, etwa: "Ein Typ kann auf die Damentoilette laufen, sagen: 'Heute fühle ich mich als Frau', und die Zeit seines Lebens haben. [...] Jemand wird vergewaltigt werden und der Typ sagt: 'Naja, ich fühlte mich an dem Tag als Frau und dann wieder als Mann.' Wo zieht man die Linie?"

Zum Schluss versuchte er noch eine schwurbelige Parallele zwischen "Transgender-Trend" und Künstlicher Intelligenz herzustellen, den der Autor dieser Zeilen leider nicht wirklich verstanden hat. Vielleicht tut ihrs ja: "Es ist fast wie KI. Die Leute meinten: 'Na, was ist mit KI?' Und ich sagte: 'Die einzige Person, die keine KI haben sollte, ist Paul McCartney.' Das ist gefährlich."

Kein Wunder also, dass die aus der LGBTQIA+-Community stammenden Vampyre Cosmetics, die in ihrem Mission Statement unter anderem schreiben: "Wir glauben, Gender ist ein Konstrukt und hat keinen Platz in unserem Business. Wir weigern uns, unsere Produkte nach Genders aufzuteilen, denn sie sind für alle da", Cooper die Koop aufkündigten. "Wir stehen zu allen Mitgliedern der LGBTQIA+-Community und glauben, dass jede:r Zugang zu medizinischer Betreuung haben sollte", schreiben sie dazu auf Instagram.

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