Metal-Scham
Monuments-Sänger Andy Cziek hadert mit der Metalszene. Wenige Wochen bevor er gemeinsam mit Leprous auf eine ausgedehnte Europa-Tour fährt, postete Cziek auf Twitter folgendes resigniertes Statement: "In einer Band zu sein, fühlt sich inzwischen ziemlich bescheuert an. Die Kultur ist peinlich, und nichts daran ist mehr cool. Man verdient fast kein Geld, und die Hälfte meiner alten Helden sind in Ungnade gefallene Perverse. Ich habe mein ganzes Leben für das hier gearbeitet, und jetzt schäme ich mich nur noch, fühle mich gebrochen und überholt. Ich ertrage es kaum."
Kurz darauf fügte er zur Beruhigung der Fans noch hinzu: "Ich werde okay sein. Ich weiß immer noch jede:n zu schätzen, der Unterstützung bietet. Ich werde weiterhin Musik machen. Es ist, was es ist."
Für seine Ehrlichkeit bekam Cziek viel Zuspruch. Unter anderem sprach ihm Jamey Jasta (Hatebreed) Mut zu: "Ich kenne dich nicht, aber bleib dran, Mensch. Am dunkelsten ist es immer vor Morgengrauen. " Twelve Foot Ninja schlossen sich mit einem lapidaren "Yep. With ya mate." Czieks Meinung an. Enter Shikaris Rou Reynolds riet: "Konzentriere dich darauf, mit deinen Leuten zu connecten. Sie werden dir helfen, das Gefühl überholt zu sein, wegzukriegen. Sei eine gute Präsenz in ihren Leben, und lass die Perversen langsam in die Vergessenheit sinken. Kultur zu verändern, ist Teil unseres Aufgabengebiets als Künstler:innen, das ist doch was wir tun. Nur ist jetzt die Kultur, die wir verändern, eben unsere eigene."
Wie steht ihr zum momentanen Zustand der Metalszene? Überholt, peinlich, nicht mehr tragbar? In einigen Belangen sicherlich. Tatsächlich plädiert auch unsere heutige 5-Fragen-Gästin dafür, dass Metalheads Neuerungen gegenüber manchmal weniger skeptisch sein und keine Angst vorm Verlassen ihrer Komfortzone haben sollten. Dazu gleich mehr. Arbeiten wir daran, dass die positiven Aspekte der Community die negativen übertreffen.
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