"Mein George Michael Moment"
Durch Vorab-Auszüge und aktuelle Interviews kursieren bereits einige Anekdoten, die Halford im Buch wohl ausführlich darlegen wird. So liegt dem britischen Metal Hammer zum Beispiel ein Auszug vor, in dem Halford erinnert, wie er einst versuchte, Iron Maidens Paul Di'Anno flachzulegen. Im GQ Magazin spricht er offen über Alkohol- und Drogen-Exzesse und zieht das Fazit: "Ich liebte diese Zeiten." Zwar sei sein Substanzmissbrauch in Selbstzerstörung ausgeartet und er hätte aus Fehlern gelernt, doch bereuen würde er nichts. Allerdings: "Ich mag, dass ich nüchtern und clean viel effizienter arbeiten kann."
Gegenüber dem NME benennt Halford seinen persönlichen "George Michael-Moment". Auf der Suche nach unverbindlichem, anonymem Sex in Venice Beach vor seinem öffentlichen Coming Out hätten ihn Polizisten hochgenommen – den Fall aber nicht öffentlich gemacht - da sie selbst Fans gewesen seien. "Die Polizei hat mir einen Gefallen getan, indem sie es aus der Presse herausgehalten hat – das wären große Schlagzeilen gewesen. Augenzwinkernd bezeichne ich das immer als meinen George Michael-Moment. Ich hatte Glück, denn das Traurige ist: Leute, die die Schwulen-Community nicht verstehen, sagen dann sofort: 'Na klar, alles nur ein Pack Perverser.' Das ist furchtbar. Ich bilde mir aber ein, dass selbst wenn der Fall öffentlich gemacht worden wäre, ein Großteil meiner Fans zu mir gehalten hätten. Als ich mich ein paar Jahre später bei MTV geoutet habe, bestätigte sich das, denn das Feedback rund um den Globus war positiv. Man wollte mich einfach als Sänger von Judas behalten und dass ich weiter meinem Job nachgehe."
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