Livesplitter Spezial: Compressorhead
Einem Konzert der etwas anderen Art wohnten wir am 28. November in der Werkstatt der Compressorhead-Konstrukteure bei. Die Roboter haben sich längst von einer bloßen Motörhead-Coverband zu einer eigenständigen Band gemausert und performen mittlerweile ein volles Set mit eigenem Material.
Da gibt es den dauerheadbangenden, 78-fingrigen Gitarristen "Fingers", stilecht ausgestattet mit Rocker-Boots, den herumcruisenden Bassisten "Bones", Zweitgitarristin Hellgå, die gerne mit Zwischenrufen für Aufsehen sorgt. Am Schlagzeug sitzt der 2007 erbaute Protoroboter "Stickboy" mit ganzen vier Ärmchen und einem Hi-Hat-Helferlein namens "Stickboy Junior". Neuestes Mitglied ist Rampensau "Mega-Wattson", der beim Singen ständig mit den Zähnen klappert und seinen beweglichen Irokesenschnitt wie einen Hahnenkamm aufstellen kann.
Beeindruckend ist ein Konzert der Truppe nicht nur wegen des immensen technischen Aufwands dahinter. Sondern auch einfach deshalb, weil es verdammt spaßig ist. Bones und Mega-Wattson rollen im Publikumsraum herum, letzterer lässt immer wieder launige Ansagen zwischen den Songs los, grölt mit der Stimme des Musikers John Wright in bester Lemmy-Manier Hardrock-Nummern, wippt im Takt mit dem Schädel und ist sogar in der Lage, sich selbst einzunebeln. Dass der erhobene Zeigefinger einmal im Set etwas zu lang oben bleibt als geplant – geschenkt. Compressorhead sind ein einzigartiges Projekt – solltet ihr mal die Chance haben, sie live zu erleben, geht hin.
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