Livesplitter: Machine Head
Nach wie vor an populärer Stelle am Ende des regulären Sets steht "Davidian". Wegen jüngster Amokläufe in den USA hatte Flynn Ende 2017 laut darüber nachgedacht, das Stück auf ewig aus Machine Head-Shows zu tilgen, aufgrund folgender Zeile: "Let freedom ring with a shotgun blast". Etwaige Aggressionsbotschaften kompensiert er im Zugabenblock ohnehin mit "Farewell To Arms". Da kann die Schrotflinte noch so laut klingeln.
Die Zugabe umfasst bei Machine Head übrigens ganze sechs Songs – die wie zum Beispiel "A Farewell To Arms" keineswegs dreiminütige Kurzweiler sind. Trotz der enormen Spielzeit ergeben sich nur an einem Punkt des Sets Längen: Während Phil Demmels Gitarrensolo. Dessen Volume-Regler-Spielereien sind tatsächlich nichts weiter als Effekthascherei und selbst dafür von unterirdischer Qualität. Scheinbar hat der Mann genug von den melodiösen Songleads – das jedenfalls war die solistische Antithese. Schlagzeug-Kollege Dave McClains bei Schaulaufen überzeugt dagegen: Statt wie viele Kollegen in strukturloses Highspeed-Geballer zu verfallen, setzt er auf ansprechende Rhythmusfiguren. Die Fans verzichten zum Dank aufs Bierholen.
Mit den furiosen "Aesthetics Of Hate", "Block" und "Halo" geht der Abend mit einigen Mega-Moshpits zu Ende. Zum Abschluss regnets Konfetti, die Band schmeißt artig Picks, nimmt sich Zeit für ein Foto und schafft Aufmerksamkeit für die recht zahlreich erschienenen Frauen im Publikum. Verbuchter Siegeszug, ohne Frage.
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