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Entartete Kunst

Nächstes Aufregerthema: Rammstein. Hä? Schreiben wir das Jahr 1998? Nö, aber bei Spiegel Online ist wohl immer noch nicht angekommen, dass es längst nicht mehr cool und edgy ist, mit Rechts-Vorwürfen auf die NDH-Männer zu schmeißen. Anlässlich des neuen Konzertfilms "Rammstein: Paris" fühlte sich Autor Jens Balzer genötigt, Till Lindemann und Co. unter anderem als "die Urszene der Das-wird-man-ja-wohl-man-noch-mal-sagen-dürfen-Einstellung, von der die Björn Höckes des Landes bis heute zehren", zu bezeichnen und sie schlussfolgernd auch "die Urszene von Pegida und AfD" sind. Deutschnationaler Mainstream und so, ne? Nachdem Balzer zunächst effektheischend so ziemlich alles wiederkäut, was Hater der Band über die Jahre an die Köpfe geworfen haben, dürfen es im zweiten Teil noch ein paar Plastiksätze sein, die seine Empörung bezüglich des Erscheinens dieser unsäglichen "Herrenmenschen" in seiner heißgeliebten Berliner Volksbühne zum Ausdruck bringen. Dort feierte "Rammstein: Paris" nämlich letzte Woche Premiere. Nur damit ihrs wisst: Diese eine Veranstaltung entwertet das gesamte Vermächtnis dieser ehrwürdigen Institution, verrät die Integrität des scheidenden Intendanten und ist überhaupt einfach scheiße. Na, lieber Balzer, dann schreib doch nächstes Mal einfach gleich "Entartete Kunst" über deinen Artikel, wenn dir ein Film oder Musik nicht ins System passen.

Schon klar, dass es bei der Veröffentlichung eines solchen Textes einzig und allein um Provokation geht. Sogar Lindemanns Ex Sophia Thomalla sah sich da zu einem entsprechenden Kommentar genötigt. Spiegel Online, habt ihr das wirklich nötig?

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