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Parkway Drive in Berlin

Zwei Tage vor dem Start ihrer Europa-Tour luden Parkway Drive in Berlin zu einem exklusiven Kickoff-Event in kleinem Rahmen. Statt in einer Arena performten die Australier in der Hauptstadt im maximal 850 Leute fassenden Metropol – ohne Tamtam und ohne Barrieren. So blieb zwar der Pyrokasten im Truck, dafür flogen Menschen vor, von und auf die Bühne. Stagediving ausdrücklich erwünscht. Sänger Winston McCall zog die Crowdsurfer:innen häufig eigenhändig aus der Menge.

80 Minuten lang spielten sich Parkway Drive durch ihre Diskografie, inklusive Pit-freundlichen Medley des ersten Albums "Killing With A Smile". "Wir haben die härtesten Parts der Platte in einen Song gepackt. Wenn ihr zum Moshen gekommen seid, ist jetzt die Zeit dafür", kündigt McCall an und prompt fängt der Kreis sich auf Venue-Breite zu drehen an. Zwar gibts insgesamt fünf Songs weniger zu hören als bei den folgenden regulären Konzerten, dafür musste keiner der Anwesenden in Berlin für ein Ticket bezahlen – zumindest nicht direkt. Zugang konnte man nur über ein von MagentaMusik präsentiertes Gewinnspiel erhalten, sprich: Man musste entweder selbst Telekom-Kunde sein oder einen solchen kennen, um als Begleitung mitkommen zu können.

Unabhängig bestimmter Telekommunikationsverträge lief ein Livestream der Show allerdings auch frei zugänglich im Netz. In der MagentaMusik-Mediathek gibts den kompletten Auftritt inzwischen on demand zu sehen.

Die Meganta-Kameramenschen waren sich übrigens nicht zu schade, mit in den Pit zu hüpfen. Respekt dafür, wenn auch mit leise kritischer Randnotiz: Vielleicht sollte sich das Drehteam solche Aktionen beim nächsten Mal überdenken. Action-Bilder schön und gut, aber wenn jemand mit Fernsehkamera, zugehörigem Gear-Rucksack und langer Funkantenne durch den Pit stiefelt, nicht auf seine Umgebung achtet, sondern nur in den Sucher seines Geräts stiert, reicht blödesten Falls ein unglücklicher Schubser und, schwupps, steckt besagte Funkantenne in jemandes Auge. Noch was: Wer Crowdsurfer filmen will, sollte das vielleicht nicht ausgerchnet dann tun, während diese frontal auf ihn zukommen. Absturzgefahr.

Außerdem lernten wir, dass sich auch unter Telekom-Kund:innen einige Crowdkiller finden. Deren Aktionen hielten sich zwar zum Glück in Grenzen und zumindest unseres Wissens nach blieben Verletzungen aus. Ärgerlich ists trotzdem, wenn jemand bewusst mit einem Drehkick von der Bühne ins Publikum springt oder im Moshpit die Windmühle (mit den Armen, nicht den Haaren) startet. Sollte sowas doch böse ausgehen, gibts Gigs wie diesen künftig sicher nicht mehr.

Insgesamt überwiegt dennoch zweifellos das Positive von diesem Abend – sowohl für die, die Parkway Drive einmal buchstäblich hautnah erleben wollten, als auch für Daheimgebliebene. Einen 80 Minuten langen Special-Gig der Lieblingsband for free bekommt man schließlich auch nicht jeden Tag ins Wohnzimmer geflimmert.

Weitere Impressionen vom Gig findet ihr in unserer Fotogalerie.

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