Livesplitter: 36 Crazyfists
Wie man ganz ohne Waffen einen Club plattmacht, bewiesen 36 Crazyfists am 11. Februar in Berlin. Zum letzten Gig ihrer Europatour mit All Hail The Yeti und 68 packten sie noch ein paar Extra-Songs in die Setlist und sorgten für gut 90 Minuten Dauerekstase. Der Fluss der Crowdsurfer floss kontinuierlich, gewann aber besonders gegen Ende an Kraft. Irgendwann flogen quasi ohne Unterbrechung Leute über den Köpfen – schließlich sogar Crewmitglieder. Die Songs des aktuellen Albums "Lanterns" erwiesen sich als Liveknüller, auch wenn zum Abschluss "Slit Wrist Theory" die Sache natürlich noch auf ein eigenes Level brachte.
Das Beste des Abends ereignete sich jedoch schon knapp zwei Stunden vor Stagetime der Crazyfists: Das aus der Mastodon-Stadt Atlanta stammende Duo 68 riss einen Gig in Dillinger Escape Plan-Manier ab. Als Bühnenklamotten wählten Josh Scogin (Gitarre, Vocals) und Nikko (Drums) Yamada Anzüge, die Jackets rissen sie sich allerdings schon während des ersten Songs von den Leibern. Yamada springt am Ende des Openers auf, rast einmal quer durch den Club, dann drischt er für Stück 2 wieder in die Pauken. Highlight: Mitten in einen seiner Noise/Hardcore/Mathcore/Punk-Brocken flicht Scogin Led Zeppelins "Black Dog"-Riff ein ... Nach der Show gibts Hoodies für 25 Euro inklusive free T-Shirt, denn "wir wollen wirklich nicht mit dem ganzen Zeug nach Hause fliegen." Her damit. Sollten diese Verrückten einmal in euren Gefilden aufschlagen: Ausgehbefehl erteilt!
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