Festivalsommer 2021
Die erneute Absage des Glastonbury Festivals schürt die Befürchtung vieler, nach dem Komplettausfall 2020 auch 2021 auf die Festivalsaison verzichten zu müssen. Ganz aufgeben wollen die Veranstalter die Hoffnung auf Open Air Events im Sommer aber noch nicht. Im aktuellen Metal Hammer gab sich unter anderem Wacken-Gründer Thomas Jensen zuversichtlich, heuer wieder "ein Live-Erlebnis auf unserem heiligen Acker ausrichten zu können. Selbstverständlich haben wir keine Gewissheit, wie sich die Pandemie entwickelt, aber insbesondere die Nachrichten zu Impfstoffen bestärken uns in dieser positiven Perspektive", erklärt er und lobt die gestiegene Motivation seines Teams "ein extra spektakuläres Festival auszurichten" zu wollen. "Schließlich vermissen wir die Live-Atmosphäre ebenso sehr wie die Fans. Der enorme Ehrgeiz aller Mitarbeitenden ist besonders beeindruckend, da wir im gesamten Team auf Kurzarbeit setzen müssen, um die finanziellen Verluste auffangen zu können."
Etwas weniger optimistisch zeigt sich zwar Summer Breeze-Marketingchef Alex Härtel. Wenigstens unter gewohnten Bedingungen könne ein Festival 2021 noch nicht stattfinden, meint er. Sollte er Recht behalten, will das Summer Breeze im Sommer allerdings mindestens alternative Konzepte wie Abstandskonzerte anbieten. "Das mag zwar wirtschaftlich nicht gewinnbringend sein, würde jedoch den zahllosen 'Kulturgesichtern' der Branche, die so lange ohne Arbeitsgrundlage dastanden, wieder eine solche geben, Bands eine Plattform verleihen sowie Fans ein wenig Musikkultur und Konzert-Feeling nach langer Stille bieten."
Dem wiederum steht Rockharz-Veranstalter Thorsten Kohlrausch skeptisch gegenüber. "Meiner Meinung nach ist ein Festival mit Abstandsgeboten nicht durchführbar", sagte er dem Metal Hammer. "Das klammern wir aus. Alles, was man jetzt in Richtung pandemiebedingter Maßnahmen in Erwägung zieht, ist Kaffeesatzleserei. Niemand weiß, wie weit die Pandemie bis dahin eingedämmt ist." Durchaus wolle er sich aber mit "den Themen Schnelltests, Impfstatus aller Teilnehmer und dem eventuellen Ausschluss bestimmter symptombehafteter Teilnehmer, etwa mit Grippeanzeichen oder Fieber" beschäftigen.
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