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Kinotipp: We Are X

Um Tod geht es auch recht viel in der neuen Dokumentation der Produzenten des Oscar-prämierten Films "Searching For Sugarman". Sie haben sich der Geschichte der Visual Kei-Pioniere X Japan angenommen. Das Ergebnis nennt sich "We Are X" und ist am Donnerstag, 12. Oktober deutschlandweit in ausgewählten Kinos zu sehen.

Reingehen lohnt sich nicht nur wegen spektakulärer Konzertbilder (Bandleader Yoshiki mit Halskrause am Schlagzeug), sondern vor allem wegen der erzählten Geschichte. Im Alter von zehn Jahren beging sein Vater Selbstmord – Startschuss für seine Karriere als Metalmusiker. Später nahm sich mindestens ein Bandmitglied das Leben, bei einem zweiten ist der Todeshergang (Suizid oder Unfall) nicht einwandfrei geklärt. Sänger Toshi geriet in die Fänge einer Sekte, woraufhin sich X Japan Ende der 90er auflösten. Bis zur Reunion vergehen zehn Jahre, während dieser Zeit komponiert Yoshiki unter anderem für den japanischen Kaiser. Dann machen X Japan genau da weiter, wo sie aufgehört haben und spielen ausverkaufte Konzerte vor bis zu 140.000 Fans.

Fixpunkt des Films ist der Auftritt im New Yorker Madison Square Garden, auf den sich der körperlich komplett zerstörte Yoshiki vor allem mit Ärzten vorbereitet. Trotz aller Tragik kommt in "We Are X" auch Humor ("Ich probe noch kurz die letzten zehn Minuten meines Drumsolos") und Hoffnung nicht zu kurz. Selbst wenn ihr von den Japanern noch nie gehört haben solltet: Geht da rein. Denn wie es Gene Simmons im Film so schön ausdrückt: "Wären diese Typen in den USA oder England geboren, wären sie heute die größte Rockband des Planeten". Naja, 30 Millionen Platten gingen auch so über die Ladentheke.

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