Platz 1: Johnny Cash - "Hurt"
Ein Alternative-Hit, eingesungen von einem Country-Star? Soetwas kann funktionieren, wenn der Protagonist Johnny Cash heißt. Dabei wollte der "Hurt" erst gar nicht nicht spielen, weil ihm das Original der Nine Inch Nails überhaupt nicht gefiel. Doch Produzent Rick Rubin überzeugte ihn. Nebeneffekt: Mit "Hurt" landete der große alte Mann des Country 2002 den größten Hit seiner Karriere-Endphase und war am Ende voll des Lobes über die Nummer, nannte sie gar den besten Anti-Drogen-Song, den er je gehört habe.
Nichts gegen Trent Reznor: Aber als ein hochbetagter Johnny Cash mit brüchiger Stimme die Ballade intoniert, erhält der Song eine ganz andere emotionale Tiefe. Das erstaunt kaum, war Reznor bei der Veröffentlichung der Originalversion schließlich erst 29 Jahre alt. Cash hingegen beschlich wohl bereits eine Ahnung, dass ihm und seiner geliebten June nicht mehr allzu viel Zeit vergönnt sein dürfte. Tatsächlich sollte "American IV: The Man Comes Around" das letzte Album sein, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde.
Vom frühen Verlust seines Bruders über die langjährigen Suchtprobleme bis hin zu den Gebrechen des Alters: Der 'Man In Black' schöpfte aus den Erfahrungen eines ganzen Lebens, Schmerz und Verzweiflung lassen sich da reichlich finden. "Hurt" und das dazugehörige, wunderschön inszenierte Video markierten einen der letzten Höhepunkte seines musikalischen Schaffens.
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