Mit 85 Schülern startete Anfang September die 'Neue Schule' in Hamburg-Rahlstedt, gegründet von Nena, Philipp Palm, Silke Steinfadt und Thomas Simmerl. Mit dem reformpädagogischen Ansatz konnten sie aber offenbar nicht alle überzeugen und so nahmen die Eltern von vier Schülern ihre Kinder wieder …

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  • Vor 17 Jahren

    @Metalman (« DEINE Meinung, ich denke, das trägt doch sehr ähnliche Züge und gehört für mich daher in einen Topf! »):

    Hm, ähnliche Züge? Ich kann erst mal keine zwischen Narrenfreiheit und Selbstverantwortung erkennen. Oder anders: ich glaube schon, daß deutliche Unterschiede existieren zwischen dem Jungen, der Tag für Tag nichts Anderes zu tun hat als sich am Sack zu kraulen, und demjenigen, der sich für ein Projekt einspannen läßt, in das er sich einbringen kann, bei dem er ein Mitspracherecht hat, und an dessen Ende ein bestimmtes Ziel steht (beispielsweise die Erklärung dafür, warum ein Baum grüne Blätter hat).
    Klar mag es den ersten Jungen auch an dieser demokratischen Schule geben (gibt's ja überall), aber Du kannst davon ausgehen, daß er durch seine Mitschüler eine ungeschriebene, wohl aber sehr viel ehrlichere oder zumindest deutlichere Benotung erfährt als durch irgendwelche Lehrermeinungen - das hat etwas mit der Akzeptanz der Gesellschaft zu tun.

    Gruß
    Skywise

  • Vor 17 Jahren

    Jede Schulform ist demokratisch, es muss nicht zwingend eine derartige sein.
    Allerdings sollte man mal folgendes beachten.
    Die Lehrer, die an der jeweiligen Schule praktizieren, sind mit Sicherheit nicht alle frische Referendare, die gerade alles hinter sich gebracht haben und nun erst arbeiten, sondern natürlich auch Personen, die jahrelange Berufserfahrung haben und auch eine Klasse bzw. pädagogische Arbeit leiten können. Ich als Schüler würde mir niemals anmaßen, kompetent genug zu sein, um einen eigenen Plan zu erstellen, der mir zusichert, erfolgreich zu lernen. Um gut voranzukommen, braucht man einen Plan, der von den Grundlagen her ausgearbeitet ist und möglichst viele Informationen beinhaltet, um etwas zu erläutern. Die Informationen, die man vermittelt bekommen hat, müssen natürlich auch erhalten bleiben und einem etwas zusichern, weshalb man sich benoten lässt. Das ist Leistung, die man durch diszipliniertes Lernen erreicht.
    An alle Befürworter der Idee: könnt ihr mir schildern, wie ein Schultag dort ablaufen kann und mich so überzeugen, dass man ebenfalls etwas lernt?

  • Vor 17 Jahren

    @Theincrediblejansen (« An alle Befürworter der Idee: könnt ihr mir schildern, wie ein Schultag dort ablaufen kann und mich so überzeugen, dass man ebenfalls etwas lernt? »):

    Hm ... hast Du schon mal was von dem sogenannten "Barbier-Paradoxon" gehört?

    Gruß
    Skywise

  • Vor 17 Jahren

    Sorry Leute, aber so langsam nehme ich das nicht mehr ernst.
    Es will mir soch keiner ernsthaft erzählen wollen, das (sehr) junge Leute ganz alleine in der Lage sind, zu entscheiden, wie, in was und in welcher Form und Intensität sie unterrichtet werden sollen und wollen.
    Sorry, das ist gefährliche Traumtänzerei!

  • Vor 17 Jahren

    @Skywise (« @Metalman (« Die Ergebnisse der peacigen antiautoritären Erziehung sieht man ja überall, auch HIER!
    DAS ist ganz sicher NICHT die Antwort auf die Schulprobleme, genauswenig wie Drill. Beide Extreme sind Schrott.
    Ich hoffe, diese seltsame Schule wird geschlossen, bevor sie größeren Schaden anrichten kann. »):

    Momentchen mal - "antiautoritäre Erziehung" ist meiner Ansicht nach etwas völlig Anderes als "demokratisch gestalteter Unterricht". Klar genießt man an einer solchen Schule einige Freiheiten mehr, aber eben keine uneingeschränkte Freiheit.

    Gruß
    Skywise »):

    Meines Wissens nach ist auch "antiautoritäre Erziehung" etwas anderes als uneingeschränkte Freiheit. Soweit ich verstanden habe, basiert das Prinzip der antiautoritären Erziehung auf dem Umgang mit dem Kind als gleichberechtigtes Individuum. Dies entspricht in etwa dem Umgang zweier Erwachsener miteinander, ein Verhältnis, das auch keineswegs uneingeschränkte Freiheiten ermöglicht.

    Leider wird "antiautoritäre Erziehung" gern gleichgesetzt mit der Erziehungsform "gar keine Erziehung", die dann tatsächlich die Form der sozialen Verwahrlosung produziert, die ganz oben wahrscheinlich impliziert wurde.

  • Vor 17 Jahren

    @FollowMe (« Wer sich aber eher in Richtung Naturwissenschaften orientiert, wird Probleme bekommen. Es wird wohl nur sehr wenige Kinder geben, die sich freiwillig nur aus Interesse durch Integralrechnung, komplexe Zahlen etc. quälen. Das sind aber Dinge, die man später an der Uni in fast jedem naturwissenschaftlichem Fach braucht. Wer es dann nicht kann, muss eine ganze Menge nachholen. »):

    Nun ja, wenn Du vernünftig Gitarre spielen willst, mußt Du Dir auch erst mal eine echte Hornhaut an die Finger trainieren, und wenn Du für Deine ersten künstlerischen Gehversuche erst mal kräftig von der Kritik eins vor den Latz bekommst, ist es bestimmt auch nicht gerade sehr hilfreich, wenn Du Dich vor den Kritiker stellst und ihn aufforderst, die Angelegenheit auszudiskutieren. Keine Rose ohne Dornen ...

    Zitat (« Und wenn man irgendwann eine Brücke berechnen soll und sich vertut, dann kann man nicht mehr sagen: Ist ja nicht schlimm, dann möchte ich dafür eben keine Note haben. Die Brücke wird einstürzen und spätestens dann hat einen die Realität eingeholt. »):

    Japp, aber da gibt es noch einige Schritte dazwischen. Es werden ja auch Experten hinzugezogen, sobald ein Thema sich zu sehr vom Standard-Schulstoff entfernt (zumindest laut FAQ auf der offiziellen Schulseite). Warum soll man nicht im Rahmen eines Gruppenprojekts eine Brücke als Schularbeit konstruieren und diese dann einigen Architekten zur Korrektur rüberschieben, die einem dann zumindest in der Theorie sagen, ob (oder wie lang) die konstruierte Brücke denn halten würde, wo noch Verbesserungspotential liegt etc. Umgekehrt - warum keine Modellbrücke im Maßstab bauen und dann mal schauen, wie stabil diese ist? Oder noch besser - warum keine Brücke von den Leuten bauen lassen, die an der Schule das notwendige handwerkliche Geschick besitzen? :D

    Gruß
    Skywise

  • Vor 17 Jahren

    @Metalman (« Sorry Leute, aber so langsam nehme ich das nicht mehr ernst.
    Es will mir soch keiner ernsthaft erzählen wollen, das (sehr) junge Leute ganz alleine in der Lage sind, zu entscheiden, wie, in was und in welcher Form und Intensität sie unterrichtet werden sollen und wollen.
    Sorry, das ist gefährliche Traumtänzerei! »):

    Zuspruch.

    Brückenbau ist ein sehr komplexes Thema und sollte möglichst nicht in der Schule behandelt werden, egal welche Stufe. Etwas derartiges wird bei einem Architekturstudium behandelt, mit mathematischen und physikalischen Vorkenntnissen über die Abwägung von Stabilität und Masse. Selbst wenn man ein solches Projekt veranstalten würde, wäre eine Brücke immer noch lediglich ein Transportweg, was sie für Menschen, die keine Architektur studiert haben, sowieso ist.
    Hinzu kommt eben noch, dass die Kinder, wie schon gesagt, nicht abschätzen können, wieviel sie lernen müssen. Ich kann das jetzt auch nicht sagen, und zwar, weil ich kein Pädagoge bin und mir nicht anmaßen kann, einen Stundenplan zu entwickeln. Ich kann lediglich meine Meinung zu dem Thema sagen, die sehr negativ ist, wie schon oft genug begründet.
    Ich freue mich in jedem Falle für die vier Kinder, die vernünftige Eltern haben.

  • Vor 17 Jahren

    mal ganz abgesehen von diesem bildungstheoretischen exkurs.....

    ich frage mich, was die ganze sache eigentlich mit nena selbst zu tun hat.

    die frau ist in den letzten 26 (!!!!!!!!) jahren ja nicht auch nur durch ein einziges wirklich intelligentes interview aufgefallen. auch die tatsache, dass sie mehrfache mutter ist (was sie in der öffentlichkeit ja immer wie einen bauchladen vor sich her trägt) hat sie mit ca 3.5 milliarden menschen gemein.

    wo liegt also ihre qualifikation für die schuleröffnung?

    entweder gibt es da planende leute im hintergrund, die wirklich pädagogisch beschlagen sind. aber warum bindet man sich dann solch eine eher bekifft wirkende person als repräsentantin ans bein?

    oder es gibt eben schon inhaltlich nur amateure auf nena-niveau. dann sollten dort gar keine kinder verkehren.

    da sollte nena doch lieber auf den vielgescholtenen bono schauen, der sich zumindest immer erst umfassend informiert hat, bevor er sich zu komplexen themen äusserte.

    .....aber vielleicht hat nena einfach nur zuwenig schulbildung genossen, um derartiges zu begreifen.