Platz 3: Wu-Tang Clan - "Enter The Wu-Tang (36 Chambers)"
Die "36 Chambers" nur auf Platz drei? Seid ihr jetzt genauso dumm wie das Rolling Stone-Magazin, das in seiner 2022er-Liste der US-Rap-Alben aller Zeiten glatt "Illmatic" am Arsch der Heide parkte?
Nein, natürlich nicht. Ohne "Protect Ya Neck" keine Wu World Order. "Roughneck, Inspectah Deck's on the set / The Rebel, I make more noise than heavy metal." Boom, die erste Single tritt 1993 die mit vier Sicherheitsschlössern verriegelte, bepisste Brettertür ein, das folgende "36 Chambers"-Debüt öffnet alle Schleusen. Neun wütende Straßenrapper formen like voltron und bringen Staten Island, dieses öde, stets übersehene Viertel auf der anderen Seite des Hudson Rivers, auf die Karte, kongenial in Szene gesetzt von Maestro RZA.
Schwerter klirren, Drums schlagen tonnenschwer, von überall tauchen Soul-Samples auf und verschwinden wieder in der dunklen Ecke des Kellerstudios, während die neun Clan-Mitglieder über seine Beats schreien, pöbeln und flowen, als ginge es um ihr Leben. Und das stimmte auch: Sie alle sahen die einmalige Chance, aus dem Schatten zu treten und die Drogen und die ganze Scheiße hinter sich zu lassen.
Selbst Jahrzehnte später spürt man den Hunger, die Wut und die Energie von "Enter The Wu-Tang". Das Album enthält neben dem besten Posse-Cut ohne Hook ("Protect Ya Neck") und dem neben Onyx' "Slam" härtesten Refrain ("Wu-Tang Clan ain't… und jetzt alle") mit "C.R.E.A.M." auch einen der zehn besten Rap-Tracks aller Zeiten. Das Debütalbum verbindet die Welten der Alternative/Punk-Szene mit den reinsten Gangsta-Rapper:innen, vollendete den Weg, den Cypress Hill, Ice-T oder Beastie Boys begonnen hatten. Auf den Clan konnten sich alle einigen, überall. "Do you think your Wu-Tang sword can defeat me?" Zwei Alben taten es.
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